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Einzelhandel bietet ab Wochenende Selbsttests an

Das Mantra der Bundesregierung lautet, soviel wie möglich zu testen, um Corona-Regeln zu lockern und die dritte Welle zu meistern. Dazu passt, dass der Einzelhandel ordentlich aufrüstet.

Das Ziel der Bundesregierung war ursprünglich, ab Anfang März ausreichend Schnell- und Selbsttests zur Verfügung zu stellen, damit sich ein bis zweimal in der Woche jeder Bundesbürger testen lassen kann oder selbst testet. Doch nun wird im Anschluss an den Corona-Gipfel klar, dass dies so schnell nichts wird.

Doch nun springt der Handel ein und will demnächst in den Läden die Selbsttests anbieten. Den Anfang macht Aldi. Denn bislang sind sie in erster Linie in Apotheken erhältlich. In den freien Verkauf sollen sie nun am Samstag kommen. Sowohl Aldi Nord als auch Aldi Süd haben angekündigt, die in Deutschland hergestellten Tests den Kunden an der Kasse zur Verfügung stellen zu wollen.

Anfänglich wird es eine Begrenzung der Abnahmemenge geben. Eine Packung wird rund 25 Euro kosten und fünf Tests enthalten. Das Ergebnis des Nasenabstrichs soll dann in 15 Minuten vorliegen. Den Angaben zufolge liegt die Erkennungsrate dieser Tests bei 96 Prozent, doch ist dies noch umstritten. Es geht aus Studien hervor, dass die Infektionen in rund 40 Prozent nicht angezeigt werden.

Rossmann und DM ziehen nach

Ab der kommenden Woche sollen auch bei der Drogeriekette Rossmann vier Tests pro Haushalt verkauft werden. Und auch dm will voraussichtlich ab nächste Woche Dienstag Schnelltests für die Selbstanwendung verkaufen. Preise sind aber bei beiden Anbietern bislang noch nicht bekannt geworden.

In der vergangenen Woche hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte für drei Produkte eine Sonderzulassung für die Anwendung zu Hause erteilt. In der vorderen Nase werden dabei die Proben mittels eines Abstrichs gemacht. Denn die Selbsttests sind vermutlich eine Alternative zu den Schnelltests, die von der Bundesregierung angekündigt wurden. Doch lassen diese noch auf sich warten.

Gesundheitsminister Jens Spahn hatte Mitte Februar Gratistests für alle angekündigt. Ab 1. März bis zum 30. Juni solle „jeder Bürger und jede Bürgerin zweimal wöchentlich kostenlos einen PoC-Antigen-Schnelltest durchführen lassen“ können. Die Kosten hätten sich auf 3,24 Milliarden Euro für vier Monate belaufen. Darüber hinaus versprach Spahn in dem Konzept, sein Ministerium habe „bereits über Rahmenverträge mit den Herstellern die Verfügbarkeit von über 500 Millionen Schnelltests für den deutschen Markt für 2021 sichergestellt“.

Allerdings ist diese Blase am Mittwoch nun geplatzt. Die entsprechende Menge zur rechtzeitigen Einführung seiner „Nationalen Teststrategie“ sei noch gar nicht bestellt worden.

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Author
Stephan Heiermann