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Ex-Box-Weltmeister Felix Sturm wurde verhaftet

Mitten auf der Kölner Messe griff die Polizei zu und nahm Profiboxer Felix Sturm in Gewahrsam.

Am Freitag wurde der ehemalige Box-Weltmeister Felix Sturm auf der Fitness-Messe Fibo in Köln festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Boxprofi wegen Steuerhinterziehung. Wie die Polizei bestätigt, lag bereits ein Haftbefehl vor.

Offenbar hatte der Boxer bis vor kurzem noch in bei seiner Herkunftsfamilie in Bosnien gelebt, wo die Bundespolizei keinen Zugriff hatte. Jetzt, wo Sturm für die Messe in die Bundesrepublik zurückgekehrt war, griffen die Beamten zu. Um welche Summe es sich handelt, ist bisher nicht bekannt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Sturm mit dem Gesetz in Konflikt gerät. 2015 war Sturms ehemaliger Manager dem Sportler vor, Auftragsmörder gegen ihn engagiert zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelte, doch zum Verfahren kam es nie. Ein Jahr später stand der Boxer unter Dopingverdacht, auch dieser wurde gerichtlich nie bestätigt.

Felix Sturm ist mit seinem echten Namen Adnan Ćatić 1979 in Leverkusen geboren und hat bosnische Wurzeln. Er boxte bis 2016 für Deutschland und gewann fünfmal die Weltmeisterschaft für verschiedene Verbände. Nach einer dreijährigen Pause hatte Felix Sturm Anfang des Jahres sein sportliches Comeback angedeutet.

Trotz Titeln fand Sturms Karriere 2016 ein bitteres und fragwürdiges Ende. Der Box-Weltverband entdeckte in Sturms Urinprobe Rückstände der anabolen Substanz Hydroxy-Stanozolol – ein Dopingmittel, das den Muskelaufbau fördert. Die Staatsanwaltschaft Köln nahm zunächst Ermittlungen wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz auf. Der Befund wurde daraufhin überprüft und in einer B-Probe bestätigt.

Sturm kritisierte in einem öffentlichen Statement die Vorgehensweise im Testverfahren. Laut eigenen Aussagen habe man ihm außerdem Akteneinsicht sowie Kontrollanalyse der B-Probe verweigert. „Nach mehrfacher Anfrage, haben wir nie eine vollständige Dokumentation bekommen.“ schrieb der Sportler. Die 8. Große Strafkammer in Köln lehnte die Eröffnung des Hauptverfahrens schließlich ab, da kein hinreichender Tatverdacht gegen den Profisportler bestanden habe. Auch wurde Sturm nicht gesperrt, weder vom Weltverband WBA noch vom Bund Deutscher Berufsboxer (BDB). Sturms Anwalt Gottfried Reims bestätigte: „Das Gericht ist der Argumentation der Verteidigung gefolgt, wonach ein viel zu spät vorgenommenes Gutachten zu dem Schluss kommt, dass keine dopingrelevanten Spuren vorhanden sind.“ Doch der Makel blieb hängen. Sturm legte den Titel aus gesundheitlichen Gründen nieder und stand seither nicht mehr offiziell im Ring.

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Stephan Heiermann