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Facebook ändert seine Richtlinien

Mehr als 100 Unternehmen wollen vorerst keine Werbung mehr bei Facebook oder anderen Online-Netzwerken schalten, um so den Kampf gegen Hass und Hetze im Netz zu unterstützen. Heftige finanzielle Auswirkungen hat dies besonders auf Facebook. Denn mit Werbung verdient das Netzwerk das meiste Geld.

An der Börse verlor das Unternehmen allein am Freitag rund 8 Prozent seines Wertes. Der Wertverlust betrug nach Berechnungen des Nachrichtenportals Bloomberg fast 56 Milliarden Dollar, allein 7 Milliarden Dollar habe Mark Zuckerberg an Privatvermögen eingebüßt.

Viele Firmen fordern im Zuge der derzeitigen Rassismus-Debatte von Facebook, das eine schärfere Kontrolle der Inhalte auf der Plattform erfolgen solle. Beschwerden von Nutzern sollten intensiver geprüft werden, wenn sie wegen ihrer Religion oder Rasse diskriminiert werden.

Begonnen hatten mit dem Boykott Unternehmen wie Coca-Cola, Unilever oder der Jeans-Hersteller Levi`s. Mittlerweile haben sich dem auch Starbucks und Pepsi angeschlossen. Starbucks selbst erklärte dazu: „Unser Anliegen ist es, Gemeinschaften zusammenzubringen – persönlich und im Internet. Wir stehen gegen Hassrede“. Mit den Medienpartnern und verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen wolle man sich nun intern über geeignete Methoden im Kampf gegen Hass und Hetze im Netz beraten. Solange werde auf allen Social-Media-Plattformen die Werbung ausgesetzt, so das Unternehmen.

Dem Boykott wird sich auch Pepsi anschließen und im Juli und August keine Anzeigen schalten, wie „Fox Business“ berichtete. Bislang gibt es dazu aber noch keine offizielle Bestätigung.

Das ist die Reaktion Zuckerbergs

Mark Zuckerberg reagiert nun auf diese Maßnahmen und kündigte Änderungen im Netzwerk an. Behauptungen, wonach Menschen einer bestimmten „Rasse, Ethnie, nationalen Herkunft, Religion, Kaste, sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität oder eines bestimmten Einwanderungsstatuts eine Bedrohung für körperliche Sicherheit, Gesundheit oder das Überleben anderer darstellen“, werden verboten. Ebenso sollen „Einwanderer, Migranten, Flüchtlinge und Asylsuchende“ vor Anzeigen geschützt werden, in denen sie als minderwertig oder verachtenswert dargestellt werden.

Verschärfte Maßnahmen auch bei Politiker-Posts

Sofern Botschaften von Politikern gegen die Regeln des Netzwerkes verstoßen, sollen diese in bestimmten Fällen künftig ebenso markiert werden. Zuckerberg: „Einige Male pro Jahr lassen wir Inhalte stehen, die ansonsten gegen unsere Regeln verstoßen würden, wenn das öffentliche Interesse größer ist als das Risiko eines Schadens.“ Künftig sollen diese Inhalte nicht entfernt, aber entsprechend markiert werden.

Hingegen werde es keine Ausnahmen geben, sofern durch Botschaften zu Gewalt oder einer Unterdrückung des Wahlrechts aufgerufen wird, so Zuckerberg. Diese Inhalte würden sofort gelöscht. Besonders hitzig dürfte der nun bevorstehende Wahlkampf für die US-Präsidentschaftswahl im November werden.

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Alexander Grünstedt