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Familientragödie: sechs Kinder in den Tod gerissen

Eltern rasen mit sechs Kindern in den Tod. Gutachter stellten fest: Das Auto wurde absichtlich über die Klippe gelenkt und stürzte daraufhin 30 Meter in die Tiefe.

Kalifornien (USA): Vor rund einem Jahr stürzten die gleichgeschlechtlichen Adoptiveltern Sarah und Jennifer Hart in ihrem Truck gemeinsam mit ihren sechs Kindern über die Klippe des Pacific-Coast-Highways in Kalifornien. Das Auto mit den beiden 39-jährigen Frauen und sechs Kindern im Alter zwischen 12 und 19 Jahren fiel 30 Meter in die Tiefe. Niemand überlebte. Im Laufe der Untersuchungen offenbarten sich dramatische Details aus dem Leben dieser Familie. Nach Auswertung der Gutachten steht für die Jury außerdem fest: Es handelt sich bei der Tragödie um einen erweiterten Suizid. Gerichtsmediziner Thomas Allman verkündete: „Das war kein Unfall. Sie starben durch fremde Hand. Auf den Sterbeurkunden der Kinder wird deshalb Mord als Todesursache stehen.“

Eine IT-Analyse hatte belegt, dass die beiden Frauen vor der Tat im Internet Selbstmordmethoden recherchiert hatten. Die Fahrerin war stark alkoholisiert gewesen und hatte das Auto ungebremst über den Straßenrand gelenkt. Alle anderen Insassen in dem Wagen hatten große Mengen eines Medikaments, das schläfrig und benommen macht, im Blut.

Doch was bewegt zwei Frauen, mit sechs adoptierten Kindern in den sicheren Tod zu rasen? Von außen betrachtet, wirkte die achtköpfige Familie glücklich, eine moderne Vorzeigefamilie. Doch hinter den Kulissen spielten sich offenbar Dramen ab.

2011 war die Mutter Sarah wegen Misshandlung einer der Töchter bestraft worden. Eine Lehrerin hatte an Rücken und Bauch des Mädchens blaue Flecken gefunden. Kurz vor dem Todestrip meldete eine Nachbarin den Behörden, dass die Kinder bei ihr um Essen bettelten, weil ihre Mütter sie mit Essens-Entzug bestraft hätten. Das Jugendamt rückte dreimal an, fand die Erziehungsberechtigten aber nie vor. Nach dem Klippensturz erzählte die Nachbarin im U-Fernsehen: „Ihre Tochter kam rüber und sagte zu uns: ‚Bitte, bitte, bitte schickt mich nicht zurück.“ Das Mädchen sei gequält worden, der 15-jährige Devonte bat die Frau, etwas Essen für sie am Zaun zu verstecken, woraufhin das Jugendamt eingeschaltet wurde. „Ich habe versucht, ihnen zu helfen, sie zu beschützen. Und das ist das Resultat.“, so die betroffene Nachbarin.

Menschen die unter Suizidgedanken leiden, können sich kostenlos an die Telefonseelsorge wenden: 0800 111 0 111 (alternativ 0800 111 0 222). Unter www.frnd.de (“Freunde fürs Leben”) finden sich weitere Informationen und Hilfsangebote.

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Author
Stephan Heiermann