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Forscher warnen vor Pandemie mit 80 Millionen Toten

Die WHO warnt derzeit davor, dass die Welt unzureichend auf Pandemien vorbereitet ist. Daher fordert sie von den Staaten konkrete Maßnahmen. Schon bald kann eine Krankheit im schlimmsten Fall mehr als 80 Millionen Menschen töten.

Wissenschaftler sind sich sicher, dass die Chancen einer weltweiten Pandemie stark steigen. Zwölf Millionen Menschen starben bei der dritten Pest-Pandemie (1896 bis 1945), noch schlimmer war allerdings die sogenannte Spanische Grippe, die von 1918 bis 1929 mehr als 500 Millionen Menschen infizierte. An der Krankheit starben weltweit bis zu 50 Millionen Infizierte.

Die Wissenschaftler warnen vor einer Pandemie

Die weltweiten Vorsichtsmaßnahmen gegen eine globale Epidemie hält ein Gremium aus WHO und Weltbank für derzeit völlig unzureichend. Mitglieder des Global Preparedness Monitoring Board (GPMB) schreiben in einem Bericht, dass es schon längst Zeit zum Handeln ist. Verbessert werden müssten zahlreiche Dinge, wobei sieben dringende Maßnahmen im Focus des Ausschusses sind. So soll eine mögliche Pandemie als integraler Bestandteil nationaler und globaler Sicherheit gesehen werden. Weltweit zählte die WHO zwischen 2011 und 2018 1.483 Epidemien. Krankheiten breiten sich durch die größere Bevölkerungsdichte und der Möglichkeit, in 36 Stunden um die Welt zu reisen, immer mehr aus. Und auch der Klimawandel trägt dazu bei: In Europa, den USA und in Kanada übertragen durch die Erderwärmung Mücken das Dengue-Fieber und Zika. Gefährdet sind dadurch eine Milliarde Menschen.

81 Millionen Tote durch Influenza-Epidemie möglich

Christian Drosten, Virologe an der Berliner Charité, bestätigt, dass die derzeitigen Vorsichtsmaßnahmen völlig unzureichend seien. In 2006 kam eine Studie zu dem Ergebnis, das 51 bis 81 Millionen Menschen bei einer globalen Influenza-Pandemie ums Leben kommen könnten. Droste hält diese Zahlen für gerechtfertigt. Der Schweingrippe, der letzten Pandemie, fielen schätzungsweise 18.400 Menschen in rund 200 Ländern zum Opfer. 2009/2010 gab es in Deutschland 226.000 gemeldete Fälle mit 258 Toten. Auch wenn die Auswirkungen relativ glimpflich waren, so sagt Droste aber auch: “Das heißt nicht, dass eine zukünftige Pandemie auch so mild verlaufen muss.“

WHO fordert Maßnahmen zum Schutz vor weltweiten Krankheitsausbrüchen

Laut dem Experten sind das Hauptwerkzeug gegen solche Erkrankungen in erster Linie Impfstoffe. Und auch die Forschung nach neuen Medikamenten gegen die Viren seien wichtig. “Wir müssen uns vor allem auf Viren vorbereiten, weil die einfach besser übertragbar sind.” Neben der Wissenschaft ist in solchen Fällen aber auch eine verbesserte Kommunikation zwischen den Ländern und Behörden essentiell. Und auch bei den Vereinten Nationen müssen verstärkte Koordinationsmechanismen installiert werden, wünscht sich das GPMB. Zu den weiteren Maßnahmen gehören nach Einschätzung der WHO auch die Aufstellung mehrjähriger Katastrophenpläne, Stärkung der Koordinierung durch die UN und den Aufbau von Überwachungsstrukturen. Und durch Händewaschen kann jeder sich selbst vor Infektionen schützen.

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Jerry Heiniken