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Fragwürdiger Elternbrief kündigt Islamunterricht an Grundschule an

In einem Elternbrief erklärt eine Dresdner Grundschule Islamunterricht zum Pflichtprogramm. Das Kultusministerium bezieht Stellung.

Der vermeintliche Elternbrief einer Dresdner Grundschule verbreitet sich gerade in sozialen Medien wie Facebook und WhatsApp. Das Schreiben erhitzt die Gemüter und sorgt für heftige Diskussionen. In dem Brief wird angekündigt, dass Imane die Schule besuchen werden, um den Kindern den Islam näher zu bringen. Die Teilnahme sei Pflicht, an den betreffenden Tagen solle kein Schweinefleisch mitgebracht werden und der Besuch einer Moschee sei ebenfalls geplant. Außerdem werde darum gebeten, den Koran zu kaufen. Am Ende schließt die Ankündigung mit dem Satz: „Ich freue mich sehr, dass wir als Schule Ihrem Kind und Ihnen die Religion des Islams näher bringen können da dies hier in Deutschland ein wichtiges Thema ist.“

Die Worte lösten bei den Lesern verschiedenste Emotionen aus und verbreiteten sich dementsprechend schnell. Um welche Schule es sich genau handelt, geht aus dem Schreiben nicht hervor. Der Briefkopf ist geschwärzt. Das hat einen guten Grund: Das Schreiben ist eine Fälschung.

Das Sächsische Staatsministerium für Kultus ließ über Twitter mitteilen: „Liebe Nutzer, das LaSuB hat mit allen infrage kommenden Grundschulen gesprochen. Ergebnis: Das Schreiben ist ein Fake. Beste Grüße aus der Pressestelle!“

Die Betreiber des Medienbloggs „FLURFUNK“ versuchten, die Quelle des Schreibens zu finden und sind bis zu einer Facebook-Diskussion gekommen, wo der Fake-Brief auftauchte. Die Frage nach der Quelle beantwortete der betreffende Facebook-Nutzer mit “Nee, hab ich von nemm bekannten bekommen, irgendeine Schule in Dresden”. Damit lässt sich nicht weiter zurückverfolgen, aus welcher Feder die Fälschung stammt.

Verbreitung von Falschmeldungen
In sozialen Netzwerken verbreiten sich Falschmeldungen wie ein Lauffeuer, insbesondere, wenn sie Emotionen erwecken. Manchmal stecken harmlose Spaßvögel dahinter, manchmal Kriminelle und manchmal politische Interessen. In Sachsen finden 2019 Wahlen statt.

Bereits im Jahr 2007 ist schon einmal ein Fake-Elternbrief aufgetaucht. In dem Schreiben ging es um Drogen, die an Schulen verteilt werden. Die Meldung hält sich hartnäckig und tauchte laut „onlinewarnungen.de“ erst letztes Jahr – 11 Jahre später – erneut auf. Das Portal rät dazu, die Verbreitung nicht weiter zu unterstützen und Klarheit herzustellen: „Informieren Sie den Nutzer, der den Post veröffentlicht oder geteilt hat darüber, dass es eine inszenierte Falschmeldung ist.“ Über besorgniserregende Elternbriefe könne man sich beim zuständigen Kultusministerium informieren.

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Author
Sara Breitner