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Frankreich will neuerlichen Lockdown verhindern

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Frankreich zuletzt wieder auf über 200 gestiegen. Eine erhöhte Corona-Warnstufe gilt in immer mehr Départements. Doch glaubt der Direktor der Gesundheitsbehörde noch immer, dass ein weiterer Lockdown noch verhindert werden kann. Im Moment befindet sich das Land in einer „kritischen Phase eines Wettlaufs“.

Der Direktor der nationalen Gesundheitsbehörde von Frankreich ist davon überzeugt, dass es trotz einer extrem angespannten Corona-Situation dem Land noch gelingen wird, einen neuerlichen, landesweiten Lockdown zu verhindern. Der Sonntagszeitung “Journal du Dimanche” sagte Jérôme Salomon: „Ein Lockdown kann immer noch vermieden werden, wenn sich alle mobilisieren, wenn sich alle anstrengen”. In einer „kritischen Phase eines Wettlaufs“ befindet sich das Land aktuell. Man habe bisher Zeit gewinnen können, etwa durch die geltenden abendlichen Ausgangssperren.

Die Verbreitung der Virus-Mutanten bereite derzeit am meisten Sorgen. „Ihre Anwesenheit bedeutet, dass wir eine höhere Stufe der kollektiven Immunität erreichen müssen, nämlich 80 Prozent. Heute sind zwischen 15 und 20 Prozent der französischen Bevölkerung immun und fünf Prozent sind geimpft.” Es sei zudem sehr problematisch, dass es besonders bei jungen Menschen sehr viele asymptomatische Fälle gebe. Salomon hat daher die Menschen dazu aufgerufen, sich umgehend testen zu lassen, wenn auch nur die geringsten Zweifel bestehen. Dies kann in Frankreich problemlos in Apotheken und medizinischen Labors durchgeführt werden. Durchschnittlich mehr als zwei Millionen Tests werden in dem Land pro Woche durchgeführt.

Landesweite Ausgangssperre

In Frankreich gelten seit dem Wochenende in der südfranzösischen Stadt Nizza und der dazugehörigen Küstenregion wie auch im nordfranzösischen Dunkerque (Dünkirchen) Teil-Lockdowns. Ein Lockdown gilt dort am Wochenende zusätzlich zu den im gesamten Land geltenden abendlichen Ausgangssperren ab 18 Uhr. In den beiden Städten sind die Fallzahlen extrem gestiegen. In Nizza sind zudem alle Strände und auch die Flaniermeile Promande des Anglais gesperrt. In dem gesamten Département Nord, in dem die Stadt Dunkerque liegt, ist es auf öffentlichen Plätzen verboten, Musik zu spielen und Alkohol zu konsumieren.

Für 20 Départements im Land hatte Frankreichs Premierminister eine erhöhte Corona-Warnstufe ausgerufen. Gleichzeitig rief der die örtlichen Behörden dazu auf, verstärkte Corona-Maßnahmen zu prüfen. Auch die Hauptstadt Paris zählt zu den betroffenen Städten. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen in Frankreich auf über 200 pro 100.000 Einwohner gestiegen.

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Sara Breitner