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Gas-Preisexplosion: Bis 250 Euro Mehrkosten

Die Gaspreise ziehen heftig an. Teilweise steigt der Preis um 19 Prozent und bis zum nächsten Winter ist kein Gegentrend in Sicht.

Der Gaspreis ist in den letzten Monaten um durchschnittlich 10 Prozent gestiegen. Doch der Hammer kommt erst noch: Denn für die nächsten 8 Wochen wollen dutzende Grundversorger nochmals den Preis anheben. Im Vergleichszeitraum 2018 bis zum späten Frühjahr trifft die Verbraucher somit eine Preissteigerung um bis zu 19 Prozent!

Gemäß einer Beispielrechnung von FOCUS Online muss eine dreiköpfige Familie für 20.000 Kilowattstunden bei den Stadtwerken Norderstedt mit 250 Euro Mehrkosten pro Jahr rechnen. Das Magazin stellt einen Download zur Verfügung, auf dem die einzelnen Preisänderungen der Anbieter ersichtlich sind. Die Daten gehen aus einer Verivox-Analyse hervor. Betrachtet wurde die Preisentwicklung der letzten sechs Monate. Berücksichtigt werden dabei der Grundversorgungstarif sowie der günstigste Tarif für Neukunden eines Anbieters.

Die aktuelle Preisentwicklung stellt eine Trendwende gegenüber den vergangenen Jahren dar. Grund dafür sind offenbar gestiegene Beschaffungskosten der Versorger. Komplexe Entwicklungen auf den Weltmärkten und eine hohe Nachfrage trieben den Gaspreis global in die Höhe. Die Einkaufspreise sind im vergangen Jahr um fast 30 Prozent gestiegen. Die Gasversorger geben diese Preissteigerung nun schrittweise an die Verbraucher weiter. Es gibt dennoch Unterschiede zwischen den Angeboten der Anbieter, die teilweise auch auf kurzfristige Preisschwankungen reagieren. Check24 Energie-Geschäftsführer Oliver Bohr erklärt: “Die Beschaffungspreise sind zuletzt wieder gefallen. Mit Preissenkungen auf breiter Front sollten Verbraucher aber nicht rechnen.” Ein Vergleich kann sich lohnen. Anbieter wie CHECK24 und Verivox stellen entsprechende Vergleichsmöglichkeiten bereit.

Auch wenn die aktuelle Preissteigerung bestürzend klingt, ist sie noch weit entfernt von früheren Höchstständen. 2009 beispielsweise lag der Preis noch deutlich höher. Seither ist der Preis kontinuierlich gesunken – bis 2018.

Profiteure der hohen Preise
Der Kassler Öl- und Gaskonzern Wintershall begrüßt die Entwicklung der vergangenen Monate. Der Rohstoffproduzent legte vergangene Woche seine Zahlen für 2018 vor und verzeichnet darin eine Gewinnsteigerung um neun Prozent. Wintershall kommen diese Zahlen gerade Recht. Der Konzern plant eine Fusion mit der Deutschen Erdöl AG. Wir sind überzeugt, es ist gut und wichtig, dass Deutschland ein schlagkräftiges Gas- und Ölunternehmen hat – so wie auch viele unserer Nachbarländer einen großen Player haben“, erklärte Wintershall-Chef Mario Mehren. Im Rahmen der Fusion sollen 1000 Arbeitsplätze bei beiden Unternehmen abgebaut werden. 2020 steht ein Börsengang an.

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Author
Stephan Heiermann