Geiselnahme von Dresden: Das steckt hinter dem Amoklauf von David W.
David W. brachte seine eigene Mutter um – und hatte danach noch nicht genug. Bewaffnet nahm er in der Dresdner Innenstadt zwei Geiseln. Die Polizei fand mittlerweile heraus, dass er in Dresden-Prohlis gewohnt hatte und seine Mutter 62 Jahre alt war.
Gegen 7.20 Uhr hatte die Polizei die leblose Frau gefunden, ein Notarzt habe nur noch deren Tod feststellen können. Das Motiv für die brutalen Taten liegt noch im Dunkeln, allerdings werden immer mehr Details über seinen Amoklauf bekannt.
Zuerst stürmte der Täter zu einem Radiosender in der Innenstadt und versuchte, sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen. David W. schoss mit seiner Pistole um sich und zerstörte eine Tür. Als die Polizei schließlich am Ort des Geschehens ankamen, versteckte er sich in der Altmarktgalerie in einer DM-Filiale.
Dort nahm er eine Frau und ein Kind als Geiseln und konnte die Einsatzkräfte so eine Zeit lang von sich fernhalten. Es gelang schließlich, Kontakt mit ihm aufzunehmen, doch kurz nach 12 Uhr stürmte das SEK schließlich die DM-Filiale und überwältigte den Amokläufer. Im Rahmen des Zugriffs wurde David W. angeschossen und schwer verletzt, er war nicht vernehmungsfähig. Kurze Zeit später starb der Täter.
Die beiden Geiseln sind geschockt, aber wohlauf. Sie werden notfallpsychologisch betreut. . Die Polizei bezeichnet David W. als „psychisch auffällig“. Er ist deutscher Herkunft und 40 Jahre alt. Was genau ihn zu den Taten bewegte, versucht die Polizei derzeit aufzuklären.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert hat BILD-Informationen zufolge seinen Urlaub abgebrochen, um nach Dresden zurückzukehren. Innenminister Armin Schuster äußerte sich bei Twitter erleichtert, dass die Geiseln unverletzt befreit werden konnten. Seine Sprecherin war es schließlich auch, die bestätigte, dass neben der 62 Jahre alten Mutter auch David W. zu Tode gekommen ist.
Auch nach dem Ende der Geiselnahme gibt es im öffentlichen Nahverkehr der Stadt Dresden weiterhin starke Beeinträchtigungen und massive Verspätungen. In der Dresdner Altstadt findet derzeit der beliebte Striezelmarkt statt, einer der bekanntesten Weihnachtsmärkte Deutschlands. Dieser durfte am Samstag nicht öffnen.
