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Gesundheitsminister warnt vor neuer Welle nach Weihnachten

Oft werden die Weihnachtsfeiertage für Reisen genutzt, sei es, um in die Heimat oder zur Familie zu fahren. In einem Interview warnt nun der Gesundheitsminister Spahn vor einer durch Reiserückkehrer losgetretenen neuen Infektionswelle. Er sagte, dass man sehr aufpassen müsse, dass daraus nicht eine neue, umfassende Welle entstehe.

Vor einer zusätzlichen Corona-Infektionswelle warnt nun der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Grund sind die vielen Reisen in die Heimat oder zu Verwandten, besonders nach Osteuropa, den Balkan oder auch in die Türkei. Diese kehren dann nach den Feiertagen nach Deutschland zurück. “Wir müssen sehr miteinander aufpassen, dass das, was wir schon im August gesehen haben, dass dann die Rückreise nicht dazu führt, dass dann gleich noch eine neue Welle, ein neuer Impuls entsteht”, so der CDU-Politiker im Interview.

Man müsse grundsätzlich sehr vorsichtig sein, dann man wisse unter anderem noch nicht, ob die aus Großbritannien aufkommende neue Corona-Variante tatsächlich komme oder über Umwege ins Land gelange. Es gelte daher, so lange wie möglich eine Verbreitung zu vermeiden. “Deswegen sind gerade jetzt in dieser Zeit auch die Quarantäneregelungen so wichtig, auch die Verpflichtungen zum Testen”, mahnte Spahn.

Entschieden zurück wies der Minister aber den Vorwurf, Deutschland habe zu wenig Impfstoff bestellt. Auf keinen Fall solle der Eindruck entstehen, dass außer Deutschland alle anderen Länder den Impfstoff haben. “Auch andere Länder sind nicht so weit vorne, weil am Anfang der Impfstoff, wie alles andere in der Pandemie, knapp ist”, so Spahn. Auch in Deutschland können man, ähnlich wie in Großbritannien, rund 500.000 Impfungen in zwei Wochen erreichen, wenn man am Sonntag loslege.

Impfungen “Zug um Zug”

„Die Bundesländer und die Behörden vor Ort“ würden die Pflegeeinrichtungen auswählen, in denen zum Start als erstes geimpft werden solle. Der Minister räumte aber auch ein, dass man nicht so schnell impfen könne, wie man es wollte. Spahn: “Wenn Sie eine Theaterkarte haben, dann haben Sie einen Anspruch jetzt zu dieser Vorstellung zu gehen, aber sie haben keinen Anspruch, der erste in der Schlange zu sein beim Reingehen.”

Man könne nur „Zug um Zug der Reihe nach“ und nicht alle zur gleichen Zeit, selbst wenn ausreichend Impfstoff vorhanden wäre. “Aber es soll eben jeder auch die Möglichkeit bekommen, tatsächlich einen Termin zu kriegen”, erklärte Spahn. Wie RTL und ntv berichteten, wolle der Minister eine bundesweite Info-Hotline einrichten. Auch solle es keinen Unterschied zwischen Kassen- und Privatpatienten geben. Der CDU-Politiker betonte: “Da wird gar nichts abgerechnet mit Karte oder so, da werden alle gleich behandelt”.

An Weihnachten dürfe man trotz des Impfstoffs nicht die Kranken und Verstorbenen vergessen. “Es gibt viele Familien, die Weihnachten trauern, weil ihre Angehörigen verstorben sind. Viel zu viele in den letzten Wochen. Und das sollten wir alle, ich jedenfalls tue es, erinnern”, sagte Spahn.

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Stephan Heiermann