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Großbritannien hat ersten Impfstoff zugelassen

Den Briten steht der Impfstoff von Biontech und Pfizer als erstes zur Verfügung. Das lang ersehnte Vakzin gegen das Coronavirus erhält von den dortigen Behörden eine Notfallzulassung. In Kürze beginnt dann auch schon die Auslieferung. Die Genehmigung der EU kann hingegen noch mehrere Wochen dauern.

Nach Angaben des Mainzer Unternehmens Biontech und seinem Partner Pfizer aus den USA hat die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel für den Corona-Impfstoff BNT162b2 eine Notfallzulassung erteilt. So erhalten die Briten noch von der EU und den USA den begehrten Impfstoff. Auch ist das für BNT162b2 die weltweit erste Zulassung.

Bereits in wenigen Tagen sollen nach Angaben der beiden Unternehmen die ersten Lieferungen im Königreich eintreffen. „Die erste Notfallzulassung für einen Covid-19-Impfstoff ist ein bahnbrechender wissenschaftlicher Meilenstein”, hieß es. Bestätigt hat diese Zulassung auch ein Sprecher des britischen Gesundheitsministeriums. Ab der kommenden Woche stehe der Impfstoff zur Verfügung. Insgesamt sollen bis zum Ende des nächsten Jahres gut 40 Millionen Dosen geliefert werden.

Beide beteiligten Unternehmen erklärten, dass die Zulassung „ein bahnbrechender wissenschaftlicher Meilenstein” sei. Um die „weltweit erste Notfallzulassung eines in einer Phase-3-Studie getesteten Impfstoffs” gegen das Coronavirus handele es sich dabei. Der Pfizer-Chef Albert Bourla erklärte: „Die heute genehmigte Notfallzulassung im Vereinigten Königreich ist ein historischer Moment im Kampf gegen Covid-19″. Die nun erfolgte Zulassung ermögliche es erstmals, „dass Bürgerinnen und Bürger außerhalb von klinischen Studien die Möglichkeit haben, sich gegen Covid-19 immunisieren zu lassen”, sagte auch der Biontech-Mitgründer Ugur Sahin.

Entscheidung der EU bis Ende Dezember

Wie die beiden Unternehmen mitteilten, ergab sich aus den umfangreichen Testreihen ein bis zu 95-prozentiger Schutz des Impfstoffes vor der Krankheit Covid-19. In allen Altersgruppen wirke das Vakzin ähnlich gut und weise praktisch kaum Nebenwirkungen auf, wie die Firmen nach Beendigung der letzten Analysen mitteilten. Allein beim Schutz der über 65-Jährigen weise der Impfschutz eine Wirkung von über 94 Prozent auf. Unklar ist allerdings noch, wie der Impfstoff auch vor der Infektion und einer potenziellen Weitergabe des Virus schützt, denn die Ergebnisse beziehen sich auf den Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung.

Ebenso wie das US-Unternehmen Moderna haben die beiden Firmen auch in den USA und der EU Anträge auf eine Notfallzulassung bzw. einer bedingten Zulassung der Impfstoffe gestellt. Mit einer Entscheidung durch die Behörden rechnen die Firmen bis zum Ende Dezember. Spätestens am 29. Dezember will die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema ein Prüfergebnis vorlegen.

Um schneller auf eine akute medizinische Notlage reagieren zu können, werden bei einer Notfallzulassung erheblich weniger Daten als üblich zur Verfügung gestellt. Weitere Daten werden nachgeliefert. Eine Absenkung des notwendigen Sicherheitsstandards werde damit aber nicht verbunden sein, so die Politik und Unternehmen.

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Stephan Heiermann