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Große Supermarkt-Kette bald aus Deutschland verschwunden

Weil sich kein Käufer findet, der die Filialen übernehmen möchte, wird die bekannte Supermarktkette „real“ zerschlagen und sämtliche Filialen aus Deutschland verschwinden.

Seit längerem möchte der Handelskonzern Metro die Supermarktkette „real“ abstoßen, weil sie für den Konzern nicht mehr attraktiv ist. Zwischenzeitlich ging das Gerücht um, Amazon wollte die „real“-Märkte kaufen. Doch daraus wurde nichts. Nach langem hin und her kommen inzwischen nur noch zwei Käufer in Frage und die haben höchstwahrscheinlich kein Interesse die Supermärkte als solche weiter zu betreiben. Die beiden potenziellen Käufer sind lediglich an dem Immobilienwert der Handelshäuser interessiert.

36.000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel
Die Supermarktkette unterscheidet sich von ihren Mitbewerbern vor allem dadurch, dass in „real“-Märkten ein sehr großes Sortiment an Haushalts- und Schreibwaren, Freizeitartikeln und Kleidung vorhanden ist. Das bunte Angebot, das von vielen Kunden sehr geschätzt wird, ist jedoch lange nicht mehr rentabel. Seit Jahren ist der Gesamtumsatz der „real“-Kette rückläufig, zuletzt lag er bei über 7 Milliarden Euro. Aktuell gibt es in Deutschland 279 „real“-Märkte in denen 36.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Die müssen jetzt um ihre Jobs fürchten.

Potenzielle Käufer wollen „real“ zerschlagen
Zwar hat der Mutterkonzern es noch nicht offiziell bestätigt, aber laut Handelsblatt-Analysen kommen nur zwei Interessenten ernsthaft als Käufer in Frage. Dabei handelt es sich um die x+bricks AG und die Redos-Gruppe. Beide sind Immobiliengesellschaften die sich auf Gebäude und Grundstücke für den Einzelhandel spezialisiert haben. Für sie ist nur der Immobilienwert der Supermärkte interessant, nicht der Betrieb der Filialen. Da beide Interessenten enge Kontakte zu Kaufland pflegen, ist es denkbar, dass einige der „real“-Häuser von dem Discounter angemietet und entsprechend umfunktioniert werden. Kaufland hat bereits Interesse angekündigt, rund 100 „real“-Standorte zu übernehmen. Ob die „real“-Beschäftigten in den neuen Kaufland-Filialen Arbeitsangebote erhalten werden, ist ungewiss.

Metro sortiert sich neu
Vor rund zwei Jahren hat Metro bereits angefangen, sich immer mehr zu spezialisieren. Damals spaltete der Konzern sich in Ceconomy mit den Elektronikmärkten Saturn und Mediamarkt sowie Metro mit den Großmärkten unter demselben Namen und „real“ – letztere liefen lange schlecht. Obwohl der Umsatz der Supermarktkette Mitte 2018 eine leichte Positivwende zeigte, beschloss der Mutterkonzern sich von „real“ zu trennen. Metro begründete die Entscheidung damit, dass man sich auf das Großhandelsgeschäft konzentrieren wolle.

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Author
Stephan Heiermann