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Großeinsatz auf Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz

Am Samstagabend ließ die Polizei den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz räumen. Der Großeinsatz stellte sich als falscher Alarm heraus.

Am Samstag gegen 21:00 Uhr ließ die Polizei den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz wegen einer mutmaßlichen Gefahrenlage räumen. Wenig später stellte sich der Großeinsatz als falscher Alarm heraus. Der Grund: Die Beamten hatten zwei Männer vor Ort auf Grund einer Verhaltensauffälligkeit überprüft. Der Name einer der Männer ähnelte dem eines Syrers, gegen den bereits Haftbefehl vorliegt.

Medienberichten zufolge hätte der Gesuchte auch Sprengstofferfahrung. Allerdings stellte sich heraus, dass keiner der beiden Männer den Vorwürfen entsprach und dass kein gefährlicher Gegenstand vorhanden war.

Für die Räumung musste eine Veranstaltung in der Gedächtniskirche abgebrochen werden. Die S-Bahn hielt zwischenzeitlich nicht mehr am Bahnhof Zoo. 250 Beamte und Spürhunde wurden für den Einsatz abberufen. Die Räumung selbst verlief ruhig und ohne Zwischenfälle.

Die Polizei reagierte in diesem Fall offenbar besonders vorsichtig, da der Breitscheidplatz bereits vor drei Jahren Austragungsort einer tödlichen Terrorattacke wurde. Außerdem wurden erst vor wenigen Tagen Anhänger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Österreich festgenommen, die unter anderem Sprengstoffanschläge auf deutschen Weihnachtsmärkten geplant haben sollen. Die mutmaßlichen Gefährder befinden sich in U-Haft wegen Fluchtgefahr, Verdunkelungsgefahr, Tatbegehungs- sowie Tatausführungsgefahr.

Am Breitscheidplatz ereignete sich am 19. Dezember 2016 der Terroranschlag des islamitischen Attentäters Anis Amri. Dieser war mit einem Lkw in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt hineingefahren. Zwölf Menschen wurden getötet, 55 wurden physisch verletzt und viele traumatisiert.

Gedenkveranstaltung zum dritten Jahrestag und verbesserte Opferbetreuung
Am vergangenen Donnerstag wurde auf dem Breitscheidplatz eine Kundgebung zu Gedenken der Opfer abgehalten. Die Namen der Todesopfer wurden verlesen und die Gedächtniskirche ließ ihre Glocken zwölf Mal schlagen. Berlins Opferbeauftragte versprach außerdem den Hinterbliebenen, dass die Betreuung verbessert werden solle. Unter den noch lebenden Opfern befindet sich ein Vollpflegefall und mehr als ein Dutzend Traumatisierte. Viele davon seien bis heute auf Hilfe angewiesen und nicht voll arbeitsfähig, erklärte eine Berliner Opferbeauftragte. Der Landesopferbeauftragte beteuerte, dass die Ansprüche nach dem Opferentschädigungsgesetz und die Leistungen aus dem Härtefonds aufgestockt würden. Außerdem sollen die Betroffenen sich zukünftig an einen Fallmanager wenden können, der bei der Kommunikation mit den verschiedenen Behörden helfen werde.

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Sara Breitner