Im laufenden Jahre sollen viele Bankfilialen geschlossen werden, Tausende Menschen stehen in der Folge ohne Job da: Das kündigte ein Sprecher der Deutschen Bank an. Konzernchef Christian Sewing setzt damit einen strengen Sparkurs um.
Kunden der Deutschen Bank könnten ihre Stammfiliale vielleicht schon in Kürze nicht mehr vorfinden, und auch der bekannte Bankberater ist vielleicht arbeitslos: Die Deutsche Bank plant, im laufenden Jahr zahlreiche Filialen zu schließen und rund 2000 Stellen zu streichen.
Harter Sparkurs wird fortgesetzt
Konzernchef Christian Sewing sprach am Mittwoch bei einer Branchenkonferenz davon, dass eine „signifikante Anzahl“ von Zweigstelle betroffen sein würden. Die Kosten für den Stellenabbau habe man bereits einkalkuliert. Damit wird ein seit Jahren laufender Sparkurs fortgesetzt. Die Deutsche Bank hat bereits in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche Filialen geschlossen, um Kosten zu senken.
Beratung über Video und Telefon
Privatkunden sollen in Zukunft stärker per Video und Telefon beraten werden. Verhandlungen mit dem Betriebsrat wurden angekündigt. Das Institut beschäftigt rund 90.000 Menschen weltweit.
Der Konzern machte im vergangenen Jahr rund 5,3 Milliarden Euro Gewinn vor Steuern, also waren sieben Prozent weniger als 2023. Der Nettogewinn brach um 36 Prozent ein und lag bei 2,7 Milliarden Euro. Als mögliche Gründe werden vor allem Kosten für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten genannt, etwa mit ehemaligen Postbank-Aktionären.
Manager zahlten sich Millionen aus
Ein bitterer Beigeschmack: Die Topmanager der Deutschen Bank kassierten im Jahr 2024 trotz eines Gewinnrückgangs ein höheres Gehalt als 2023. Laut kürzlich veröffentlichtem Geschäftsbericht der Bank in Frankfurt/Main bekamen die zehn Vorstände insgesamt 68,1 Millionen Euro ausgezahlt. Im Vorjahr waren es noch 58,3 Millionen Euro gewesen. Sewing selbst bekam mit 9,75 Millionen Euro die höchste Vergütung der Vorstände.
Nächste Hiobsbotschaft
Damit reißt die Serie von Stellenstreichungen großer deutscher Unternehmen nicht ab. Erst am 17. März hatte Audi den Abbau von 7500 Arbeitsplätzen bekannt gegeben. Am 18. März dann Siemens mit der Ankündigung, 6000 Jobs streichen zu wollen, darunter 2850 in Deutschland.