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Holländischer Filmemacher totgeprügelt auf Mallorca

Ein holländischer Regisseur gerät auf Mallorca in eine Schlägerei. Er kommt ins Krankenhaus, stirbt jedoch an inneren Blutungen.

Der 34-jährige Regisseur Wouter van Luijn verbrachte einen Familienurlaub auf Mallorca, wie Millionen andere auch. Dann geschieht etwas Schreckliches: In der Nacht zum Freitag wurde van Lujin in einem Vorort von Palma totgeprügelt. Ein Autofahrer hatte ihn ins Krankenhaus gebracht. Dort konnte jedoch nur noch der Tod des Opfers festgestellt werden. Wouter van Luijn erlag seinen inneren Verletzungen.

Der Autofahrer behauptete zunächst, er hätte van Luijn am Boden liegend am Rande einer Landstraße in Son Ferriol unweit des berüchtigten Drogenviertes Son Banya gefunden. Später widersprechen sich die Aussagen des Autofahrers. In einer zweiten Version heißt es, er habe van Lujin direkt im Drogenviertel gefunden. Etwa fünf Männer seien davongerannt, als sie durch das heranfahrende Auto gestört wurden. Die Widersprüche in seinen Aussagen weckten Skepsis in den spanischen Beamten. Am Samstagmorgen wurde der junge Mann, der zunächst als Augenzeuge galt, festgenommen. Von den fünf angeblichen Tätern fehlt bisher jede Spur. Die Polizei geht davon aus, dass Drogen im Zusammenhang mit der Tat stehen.

Son Banya, der Ort an dem das Opfer mutmaßlich zu Tode geprügelt wurde, ist ein berüchtigter Vorort von Palma. Warum das Opfer sich nach Son Banya begeben hatte, ist unklar. Normalerweise verirren sich Touristen dort nicht. Die Einheimischen nennen die Siedlung nahe am Flughafen „Drogen-Supermarkt“. Son Banya ist heruntergekommen und arm. Bereits auf den ersten Blick sieht man, dass das hier ein anderes Mallorca ist, als in den Touristenhochburgen oder in den Wanderregionen. Die Siedlung war eine Art Ghetto für Sinti- und Roma. Franco hatte sie errichten lassen, um die Einwanderer aus der Stadt herauszuhalten. Seit 40 Jahren ist Son Banya als Drogenumschlagsplatz bekannt. Es gibt immer wieder Großrazzien und Pläne die Siedlung abzureißen. Bisher ist es den Behörden jedoch nicht gelungen, das Viertel aufzuräumen.

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Author
Stephan Heiermann