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Immer mehr Lieferengpässe werden zu ernsthaftem Problem

Egal ob Holz, Plastik oder Microchips: Vielen Branchen fehlen die Mittel um produzieren zu können. Die Knappheit an Rohstoffen ist ein „ernsthaftes Problem“ für die deutsche Industrie. Beinahe die Hälfte aller befragten Industrieunternehmen berichtet von schweren Engpässen. Zuletzt habe es im Januar 1991, also vor 30 Jahren, so schlimm ausgesehen.

„In der Deutlichkeit hat mich dieses Ergebnis schon überrascht,” sagt Klaus Wohlrabe vom Ifo-Institut. Das Autobauer und der Maschinenbau unter dem Chipmangel leiden, sei schon länger bekannt. Daneben würde es aber auch sogenannte “Zweitrunden-Effekte” geben. Fehlende Vorprodukte oder Rohstoffe könnten einigen Branchen direkt treffen, was dann dort zu Verzögerungen führe, die dann wiederrum weitere Hersteller und auch den Endkunden beeinträchtigen dürften.

Die Gründe für die kaputten Lieferketten sind vielfältig. Vor allem aber hat das Corona-Virus die Glieder geschwächt oder aber auch direkt gekappt. Wegen der weltweiten Rezession im vergangenen Jahr wurde beispielsweise die Produktion von Halbleitern heruntergefahren. Niemand konnte damit rechnen, dass sich die Wirtschaft so schnell wieder erholen würde. Die Pandemie beschleunigte außerdem die Digitalisierung. Entsprechend stieg die Nachfrage nach der dafür notwendigen Ausrüstung – und damit auch nach Mikrochips.

Eine kurzfristige Entspannung der Lage ist übrigens bislang noch nicht in Sicht. „Wir rechnen damit, dass sich die Knappheit bei Halbleitern im zweiten Quartal eher noch etwas verschärft”, sagt Bundesbank-Chefvolkswirt Jens Ulbrich. „Ab der Jahresmitte könnte es sich dann normalisieren.”

Die Knappheit an Vorprodukten und Rohstoffen hierzulande ist auch darin begründet, dass die Nachfrage in China schon wieder deutlich früher angesprungen war.

Deshalb werden aktuell für die Kunststoffindustrie viele Rohstoffe aus dem Mittleren Osten und den USA nach Asien umgelenkt, statt nach Europa.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) empfiehlt, dass Deutschland eben dem Import aus Ländern außerhalb Europas auch auf die Gewinnung aus heimischen Lagerstätten setzen sollte.

Kommentare anzeigen

  • Zitat:
    (BDI) empfiehlt, dass Deutschland eben dem Import aus Ländern außerhalb Europas auch auf die Gewinnung aus heimischen Lagerstätten setzen sollte.

    Ich bin doch jetzt recht erstaunt.
    Bisher schwärmten doch sämtliche Leader von Politik und Wirtschaft von der Globalisierung.
    Was nichts anderes bedeutet, dort zu produzieren, wo

    der Arbeitnehmer am billigsten
    die Arbeitnehmerrechte am geringsten
    die Umwelt-/polit. Auflagen am erträglichsten
    die Steuern am niedrigsten
    die Rentabilität am höchsten

    ist. Ausbildung in eigene, langjährige Mitarbeiter wurde eh sträflichst vernachlässigt, weil jeder alles kann und fertig ausgebildet auf der Strasse eingefangen werden kann. Dies zu einem Preis (Gehalt) der Schamesröte ins Gesicht treiben sollte.
    Die 25% Umsatzrendite muss ja auch gesichert werden. Auch wenn das Risiko der Steuerzahler tragen muss.....

    Und nun sind alle überrascht. Ich kanns nicht glauben.
    Es mangelt am GMV und an der Fachkunde unserer Politiker.

    (GMV = Gesunder Menschen Verstand)

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Jerry Heiniken