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Internationale Behörde warnt vor „immer mehr gefährlichen Ausfällen“ in Kernkraftwerk

Die Internationale Atomenergiebehörde warnt aktuell eindringlich vor „gefährlichen Ausfällen“ in einem Kernkraftwerk, das auch in Deutschland bekannt ist: dem besetzten Kernkraftwerk Saporischschja. Der ukrainische Kernenergiebetreiber Energoatom meldete sich ebenso mit Sorge auf Telegram. Die Sicherheit sei in Gefahr!

Das Atomkraftwerk Saporischschja wurde am 4. März 2022 unter russische Gewalt gebracht. Betrieben wird es aber immer noch von Personal aus der Ukraine. Seit Juni 2023 ist nun auch der letzte Reaktor im Kaltabschaltzustand.

Berichtet wird aktuell vor allem von Ausrüstungs- und Wartungsfehlern. So sei etwa ein Reaktor von einem kalten in einen heißen Abschaltzustand versetzt worden. Das führte zu einem Auslaufen von Borsäure. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) wies ebenso auf Wartungsprobleme in der Anlage hin und stellte die Befürchtung in den Raum, dass diverse Wartungsarbeiten unvollständig gemacht worden sein könnten.

Im August, nachdem ein Block aufgrund eines Wasserlecks kalt abgeschaltet worden war, hätte es weitere Wartungsarbeiten gebraucht, um die Wärmetauscher der Sicherheitssysteme zu reinigen. Die IAEO gibt an, das eigentliche Wartungspersonal, das über viel Erfahrung verfügt, sei seit der russischen Besatzung reduziert worden. Auch der Zugang zu den verschiedenen Bereichen des Atomkraftwerks sei eingeschränkt worden. , 

Immerhin: Bei Begehungen am 3. und 5. November wurden weder Minen noch Sprengstoffe gefunden. „Angesichts der anhaltend prekären nuklearen Sicherheitslage im Kernkraftwerk Saporischschja wird das Team die Anstrengungen, um sich auf die schwierigsten kältesten Monate des Jahres vorzubereiten, genau beobachten“, heißt es in dem Bericht.


Wie Fachleute der IAEO zu Protokoll gaben, wurden bislang 21 Erdgaskessel in der Industriezone rund um das Kernkraftwerk installiert, damit im Winter mehr Wärme zur Verfügung steht, um auch die nahe gelegene Stadt Enerhodar zu versorgen. Man rechnet mit weiteren 57 Megawatt Wärme durch die Kessel. Die neun mobilen Dieselkessel waren zudem an den meisten Tagen im Betrieb.

Die Umweltorganisation Greenpeace kritisiert, dass das russische Heer aus der Nähe des Kraftwerks Raketen abfeuert und die IAEO darüber schweige.

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Martin Beier