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Katastrophale Bilanz: Überschwemmungen fordern mehr als 300 Menschenleben

Die aktuell schweren Überschwemmungen in Teilen des Landes haben mehr als 300 Personen das Leben gekostet. Besonders viele Opfer, darunter Kinder, gibt es in nordöstlichen Provinz Baghlan in Afghanistan. Laut UN seien vor allem deswegen so viele Opfer zu beklagen, weil viele Menschen in der Gegend sehr nahe am Wasser leben.

Afghanistan leidet besonders unter dem Klimawandel und damit verbundenen Wetterkatastrophe. Seit Mitte April gab es in zehn afghanischen Provinzen Überschwemmungen, bei denen etwa 100 Menschen starben. Der Regen hatte große Teile des Ackerlands vorübergehend unbrauchbar gemacht, was bei einer Abhängigkeit von der Landwirtschaft fatal ist. Etwa 80 Prozent der vier Millionen Einwohner leben von diesem Wirtschaftszweig. Am vergangenen Freitag war wieder zu viel Regen gefallen. Dieser sorgte auch in weiteren Provinzen für schwere Schäden – neben Baghlan sind auch Tachar und Badachshan im Osten sowie Ghor und Herat im Westen betroffen.

Das afghanische Verteidigungsministerium versuchte noch, rechtzeitig Rettungskräfte in die betroffenen Gebiete zu schicken. Doch das Wetter besserte sich erst am Samstag so weit, dass überhaupt mit Evakuierungen begonnen werden konnte, wie die Luftwaffe u Protokoll gab. Das Militär solle nun „für die Opfer dieses Unglücks jede Art von Hilfe mit allen verfügbaren Ressourcen“ zur Verfügung stellen. Mithilfe der Armee und der Polizei wird derzeit unter dem Schlamm und den Trümmern nach möglichen weiteren Opfern gesucht, Hunderte Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht. 

Da der Boden in Afghanistan so trocken ist, kann er Niederschläge schlechter aufnehmen. Die Fluten seien „eine deutliche Erinnerung“ daran, wie sehr Afghanistan dem Klimawandel ausgesetzt sei, so der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte, Richard Bennett, im Onlinedienst X (vormals Twitter). In den Fotos und Videos von der Situation vor Ort: Man erkennt breite Ströme schlammigen Wassers und überschwemmte Straße.

Nachdem die radikalislamischen Taliban nach dem Abzug internationaler Truppen im Sommer 2021 die Macht in Afghanistan wieder übernommen haben, mussten diverse Staaten und Hilfsorganisation ihre Unterstützungen für das verarmte Land wieder zurückfahren. Bei Naturkatastrophen wie den aktuellen Überschwemmungen sind die Einwohner deswegen weitgehend auf sich allein gestellt.

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Martin Beier