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Kein normaler Unterricht auf absehbare Zeit

Ist ein halbwegs normaler Unterricht ab Anfang Februar wieder möglich? Der Kultusminister von Niedersachsen, Grant Hendrik Tonne sagte dazu: „Keiner geht davon aus“. Gleichzeitig warnt er jedoch, dass es nicht beliebig lang noch so weitergehen kann.

Der Kultusminister des Landes Niedersachsen, Grant Hendrik Tonne hat auf die Entbehrungen der Kinder und der Jugendlichen in der derzeitigen Coronakrise hingewiesen. Gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagt der Politiker der SPD: „Wir nehmen den Kindern gerade alles weg, was ihr Leben ausmacht: Hobbys, Freunde treffen, Veranstaltungen besuchen, ins Kino gehen, zusammen feiern. Und nun mussten wir auch noch den Schulbesuch – die letzte verbliebene Möglichkeit, Kontakt zu Gleichaltrigen zu haben – massiv einschränken und nahezu auf null herunterfahren“.

Weiter sagte Tonne, dass dies aber nicht ewig so weitergehen könne. Dass die Schulen allerdings schnell wieder aufmachen werden, daran glaubt er jedenfalls nicht. „Keiner geht davon aus, dass wir im Februar schon wieder halbwegs normal in den Schulalltag starten.“

Betriebskrankenkassenchef fordert umgehende Rückkehr zum Präsenzunterricht.

Hingegen fordert der Chef des Verbands der Betriebskrankenkassen, Frank Knieps eine schnellstmögliche Rückkehr in den Präsenzunterricht an den Schulen. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland begründete Knieps seine Forderungen mit den Worten: „Der Staat kann doch nicht hinnehmen, dass es vom Geldbeutel oder dem Improvisationstalent der Eltern abhängt, ob die Kinder Zugang zu Bildung bekommen.“

Und weiter sagte er: „Ich habe den Eindruck, die politischen Entscheidungsträger können sich die Situation für Kinder in bildungsfernen Haushalten gar nicht vorstellen, dass es dort Kinder ohne Computer gibt, ohne Unterstützung beim Lernen, ohne warmes Mittagessen, aber vielleicht sogar mit häuslicher Gewalt.“

Daher rief er auch die Politik dazu auf, sich nicht ausschließlich auf die Ratschläge und Meinungen der Wissenschaft zu verlassen. Es ist zwar inzwischen nachgewiesen, dass auch Kinder eine größere Rolle beim Infektionsgeschehen spielen als bislang vermutet worden ist, „aber das Risiko müssen wir eingehen.“

Trotzdem stelle er das alles entscheidende Ziel, die persönlichen Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren nicht in Frage. „Weil massive Fehler gemacht wurden, sind wir jetzt geradezu gezwungen, mit allen Mitteln zu versuchen, das Gesundheitswesen zu entlasten.“

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Sara Breitner