Killer auf der Flucht: Polizei fahndet nach psychisch krankem Straftäter
Er tötete im Wahn und wurde verurteilt. Bei seinem letzten Ausgang flüchtete der unberechenbare Straftäter. Die Polizei fahndet nun öffentlich.
Seit Freitag sucht die Polizei im Rahmen einer öffentlichen Fahndung nach dem geflüchteten Häftling Hendrik Jonas Schalski. Der 34-jährige ist im Rahmen eines Ausgangs am 14. März aus dem Maßregelvollzug in Berlin geflohen. Schalski hatte zu dem Zeitpunkt bereits zum zehnten Mal begleiteten Freigang. Scheinbar unvorhersehbar machte er sich dieses Mal aus dem Staub.
Die Polizei ermittelte zunächst unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Da von dem unberechenbaren Straftäter zwei Wochen später immer noch jeder Spur fehlte, wandte sich die Polizei nun mit einem Foto des Gesuchten an die Öffentlichkeit. „Das Krankenhaus des Maßregelvollzugs hat umgehend die Fahndung durch die Polizei ausgelöst. Die aktuelle öffentliche Fahndung ist ein Instrument der Fahndungsoptimierung; die Entscheidung dafür trifft die Polizei auf Grundlage der Informationen vom Krankenhaus des Maßregelvollzugs“, teilte die zuständige Sprecherin Lena Högemann mit.
Schalski war seit August 2007 im Krankenhaus des Maßregelvollzugs wegen Totschlags untergebracht. Im Dezember 2006 hatte der heute 34-Jährige unvermittelt einen völlig fremden Mann niedergestochen, weil er sich von diesem bedroht gefühlt hatte. Im Prozess sagte Schalski aus: „Weil die Menschen boshaft sind, nehme ich immer ein Messer mit. Er rempelte mich auf der Straße an. Ich kriegte Paranoia. Schon war es von allein passiert.“
In einem gerichtlichen Gutachten steht, dass der Täter an Wahnvorstellungen leide. Seine Haftstrafe verbüßt er deshalb im Krankenhaus für psychisch erkrankte Straftäter. Laut Pressemitteilung der Polizei benötigt er regelmäßige Medikation und es ist nicht auszuschließen, dass der Mann ein Messer mit sich führt. Weil sein Verhalten aufgrund der Wahnvorstellungen unberechenbar ist, wird um äußerste Vorsicht gebeten. In der Stellungnahme der Polizei heißt es: „Bitte sprechen Sie Herrn SCHALSKI nicht an und verständigen Sie sofort die Polizei.“
Hendrik Schalski wird wie folgt beschrieben: ca. 34-40 Jahre alt, ca. 180 cm groß, adipöse Gestalt, lange dunkelblonde Haare mit Pferdeschwanz, dunkelblonder Vollbart. Zum Fluchtzeitpunkt trug er eine schwarze Bomberjacke, eine schwarze Jogginghose und festes Schuhwerk. Außerdem hatte er einen dunkelblauen Rucksack bei sich und ist Raucher.
Wer etwas über diesen Mann weiß, wird gebeten, sich an das Landeskriminalamt Berlin zu wenden: Unter der Rufnummer (030) 4664-973305 oder per E-Mail fahndung@polizei.berlin.de
