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Knallharte Abriegelungen in mehreren spanischen Regionen

Da sich die Zahlen weiterhin nicht positiv gestalten, gibt es nun für knapp 7,6 Millionen Menschen äußerst drastische Maßnahmen. Mehrere Regionen in Spanien werden wegen der weiterhin stark steigenden Corona-Zahlen eine weitere Verschärfung der Maßnahmen vornehmen, um eine Eindämmung der Pandemie zu erreichen. Besonders Katalonien mit der Metropole Barcelona setzt dabei auf sehr strenge Einschränkungen.

In dieser Comunidad Autónoma (einer Autonomen Gemeinschaft) werden nun ab dem kommenden Donnerstag alle Gemeinden abgeriegelt. Dies hat die regionale Gesundheitsministerin Alba Vergés am Montag in Barcelona mitgeteilt. Somit werden alle Einwohner in der betroffenen Region im Nordosten des Landes ihre jeweilige Gemeinde für zehn Tage nicht mehr verlassen dürfen. Lediglich aus einem triftigen Grund, etwa der Weg zur Arbeit oder zum Arzt, sind als Ausnahmen erlaubt.

Alle Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von über 400 Quadratmetern müssen während dieses Zeitraums genauso geschlossen bleiben wie auch Einkaufs- und Fitnesszentren. An den beiden in diesen Zeitraum fallenden Wochenenden dürfen dann nur diejenigen Läden ihre Türen öffnen, die den täglichen Grundbedarf abdecken. So sprach Robert Güerri, Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten des „Hospital del Mar“ in Barcelona, von einer sehr „besorgniserregenden Lage“, mit denen die Krankenhäuser in der Region fertig werden müssen.

Am Sonntagabend gab es nach offiziellen Angaben in Katalonien mit 1.483 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden den mit Abstand höchsten Wert aller spanischen Regionen. Mit ihren knapp 6,7 Millionen Einwohnern verzeichnete die Region rund um die Hauptstadt Madrid innerhalb von 24 Stunden zuletzt 954 Neuinfektionen. Somit sind Madrid und Barcelona, zusammen mit Valencia, nach den Balearen und der Extremadura mit jeweils rund 400 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in der vergangenen 14 Tage mit am härtesten von der Pandemie betroffen.

Derweil geht es in Spanien bei der Impfkampagne nur sehr zögerlich voran. Nur 18 Prozent der bis zu diesem Zeitpunkt erhaltenen Impfdosen sind bisher verabreicht worden, wie am Montag der Fernsehsender RTVE unter Berufung auf die staatlichen Behörden berichtete. Und auch dabei gebe es noch sehr große Unterschiede in den einzelnen Regionen. In Galicien zum Beispiel liegt dieser Wert bei über 50 Prozent, Madrid stellt hingegen mit nur sechs Prozent das Schlusslicht dar.

In Spanien sind seit dem Ausbruch der Pandemie mehr als 1,9 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. An oder mit Covid-19 starben in dem Land fast 51.000 Menschen.

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Sara Breitner