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Küblböcks Kabinennachbar filmte Ausraster an Bord

Daniel Küblböck ist am 9. September im kalten Atlantik von Board gegangen und gilt als vermisst. Ein Kabinennachbar berichtet nun, wie skurril er Küblböck zuletzt erlebt hat.

Ein 45-jähriger Coach, der mit seiner Mutter die Kreuzfahrt über den Atlantik machte, hatte seine Kabine direkt neben Daniel Küblböck, der seit dem 9. September von der AIDAluna verschwunden ist. Der Coach hatte sich an Bord über diesen beschwert. Jetzt berichtete er der BILD-Zeitung. “Das Randalieren ging so ab 23.15 Uhr los, das Ganze zog sich fast eine Stunde lang hin. Das war ziemlich gruselig. Man fragt sich ja die ganze Zeit, was ist da auf der anderen Seite los?” sagte der 45-Jährige, der Küblböcks Ausraster auf Video festhielt. “Am nächsten Tag habe ich der Crew das Video gezeigt. Man meinte, dass wir in eine andere Kabine verlegt werden sollen, aber das wollten meine Mutter und ich nicht. So haben sie sich dann entschlossen, Daniel Küblböck umzuquartieren”

Inzwischen wurde bekannt, dass Küblböck am darauffolgenden Tag in die sogenannte Notfallkabine auf Deck 5 verlegt wurde. An jenem Tag hinterließ der Entertainer eine seltsame Notiz an der Tür seiner Nachbarn: “Ich liebe dich trotzdem – meine Tochter!!!”. Der Kabinennachbar konnte mit der Notiz jedoch wenig anfangen. “Die Worte sind wohl schnell hingeschrieben worden. Das ‚deine‘ könnte auch ein ‚meine‘ sein, aber das macht ja keinen Sinn. Oder es war ein Gag. Ich weiß es nicht”, sagte er zur BILD.

War die Nachricht ein Abschiedsbrief, der von Küblböcks Hadern mit seinem Geschlecht zeugt? Vier Tage später sprang Daniel Küblböck mutmaßlich von Bord. Die Aussagen des Kabinennachbars passen zu den Aussagen von Küblböcks Vater. Dieser hatte nach dem Verschwinden seines Sohnes erklärt: “Daniel war nicht depressiv, aber er hatte seit Kurzem psychische Probleme, die man wohl am besten als eine Art Psychose beschreiben kann.”

Psychosen äußern sich durch Denk- und Wahrnehmungsstörungen. Betroffene Personen können nicht mehr zwischen Realität und der eigenen Wahrnehmung unterscheiden. Infolgedessen kommt es häufig zu Handlungen, die für Außenstehende nicht mehr nachvollziehbar sind. Derzeit geht die Medizin davon aus, dass psychosoziale Faktoren und biologische Dysfunktionen zusammenwirken, wenn es zu einer Psychose kommt. Ein bis zwei Prozent aller Menschen erkranken im Lauf ihres Lebens an einer Psychose. In der Regel ist die ambulante oder stationäre Behandlung in einer Klinik notwendig. Dort kommen meist antipsychotische Medikamente im Verbindung mit Psychotherapie zum Einsatz.

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Author
Stephan Heiermann