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Labor liefert massenhaft falsche Corona-Tests

In einigen Laboren führen die hohen Zahlen der durchgeführten Corona-Tests zu einer massiven Ressourcenknappheit. In Bayern ist es dabei durch den Einsatz eines chemischen Ersatzmittels nach derzeitigen Erkenntnissen zu einer Vielzahl an falschen Resultaten gekommen. Der Fehler fällt erst dann auf, als sich die vermeintlich positiven Fälle in dem Labor häuften.

In einem großen bayerischen Testlabor sind bei Corona-Tests eine Vielzahl an falsch positiven Tests hervorgekommen, wie ein Zeitungsbericht nahelegt. Wie der „Münchner Merkur“ berichtete, seien diese falschen Ergebnisse bei Nachprüfungen aufgefallen, die in einem Krankenhaus im oberbayerischen Taufkirchen/Vils vorgenommen wurden. Wie sich herausstellte, waren dabei 58 von 60 positiven Test falsch gewesen.

Den Fehler bei diesen Tests erklärte die Geschäftsführerin des Augsburger MVZ-Labors mit der Knappheit der vorhandenen Ressourcen. Wegen des Lieferausfalls eines Herstellers habe das Labor auf ein anderes Nachweismittel zurückgreifen müssen. Dieses sei dann aber nicht kompatibel mit den Tests gewesen. „In der letzten Woche waren wir vor dem Hintergrund massiv angestiegener Testzahlen zusätzlich gezwungen, den Lieferausfall eines Herstellers zu kompensieren. Aufgrund des hohen Probenaufkommens und des fehlenden Zubehörs war eine Kontrolle positiver Ergebnisse nicht in allen Fällen zeitnah möglich”, wird die Geschäftsführerin von der Zeitung zitiert. Da sich das psychiatrische Isar-Amper-Klinikum die Häufung der positiven Fälle nicht erklären konnte, waren die betroffenen Patienten alle noch einmal getestet worden.

PCR-Tests beinahe 100 Prozent sicher und zuverlässig

Die bei Corona angewendeten PCR-Tests gelten eigentlich zu mehr als 99 Prozent sicher und zuverlässig. Diese falschen Ergebnisse sind dem Bericht zufolge aber kein Einzelfall. Wegen Personalmangel und fehlender Reagenzien hätten auch andere Labore Schwierigkeiten, die gewohnte Qualität bei den Tests einzuhalten. In den letzten Wochen sind laut dem Bundesgesundheitsministeriums in Deutschland mehr als 1,7 Millionen Test durchgeführt worden. Rund 50 Prozent davon werden in 20 großen Labors durchgeführt, zu dem auch das Augsburger MVZ gehört.

Zahlreiche falsch positive Tests waren vor dem vergangenen Wochenende bei Profifußballern bekannt geworden. Dazu zählte auch der Nationalspieler Serge Gnabry vom Meister FC Bayern München sowie mehrere Spieler der Würzburger Kicker und des Drittligisten Türkgücü München.D

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Alexander Grünstedt