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Länder stoppen Besucher aus Corona-Kreisen

Erfahrungen aus den Faschingsferien zeigen, dass eine Gefahr aus Regionen mit hohen Corona-Fallzahlen droht. Deswegen will Bayern keine Reisenden aus dem Landkreis Gütersloh mehr beherbergen. Auch Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein bereiten sich auf Risikogäste vor.

Neue Hürden bei der Urlaubsplanung eröffnen sich nun für Bewohner aus der Region Gütersloh. In Bayern dürfen derzeit Hotels, Pensionen und weitere Beherbergungsbetriebe keine Gäste mehr aus Kreisen mit einer hohen Corona-Infektionszahl aufnehmen. Dazu gehört auch der nordrhein-westfälische Landkreis Gütersloh. Künftig müssen diese Gäste in Schleswig-Holstein dann auch in Quarantäne. Nach der Einreise sollten sie unverzüglich ihre Wohnung oder Unterkunft aufsuchen und sich 14 Tage lang isolieren, wie es aus Kiel dazu heißt.

Der Staatskanzleichef von Bayern, Florian Herrmann, sagte zu den Beschränkungen in seinem Bundesland: “Es geht um die klassische Urlaubsreise.” Besondere Regelungen greifen auch in Mecklenburg-Vorpommern, denn die Sommerferien beginnen nächste Woche in Nordrhein-Westfalen.
Aus den Erfahrungen der Faschingsferien habe man in Bayern klare Erkenntnisse gewonnen, dass eine Gefahr von Regionen mit hohen Zahlen an Infizierten ausgeht. „Wehret den Anfängen“, dies dürfe sich nicht wiederholen, so Herrmann. Die Regelungen zum Beherbergungsverbot gilt für alle Landkreise mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Auch der Landkreis Warendorf zählt dazu, dieser grenzt direkt an den Kreis Gütersloh. Der Lockdown in NRW ist auch auf diese Region ausgeweitet worden.

Usedom verlangt Tests

Urlauber aus dem Kreis Gütersloh waren zuvor am Montag auf der Insel Usedom dazu aufgefordert worden, Mecklenburg-Vorpommern wieder zu verlassen. Der Kreissprecher sagte gegenüber dem „Nordkurier“ dass der Landkreis Vorpommern-Greifswald mittlerweile eine Verfahrensweise für Besucher aus innerdeutschen Risikogebieten entwickelt habe. Gäste könnten demnach einen negativen Covid-19-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Dann dürfen sie auch aus Risikogebieten einreisen. Gäste aus Risikogebieten, welche sich bereits vor Ort befinden, können sich im Abstrichzentrum der Universitäts-Medizin Greifswald auf eigene Kosten testen lassen und ihren Urlaub im Falle eines negativen Tests weiter fortsetzen.

Allerdings hatte zuvor Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen vor einem Generalverdacht gegen Menschen aus dem Kreis Gütersloh gewarnt. Laut seiner Aussage gebe es auch keinerlei Anlass dazu, „touristische Reisen“ aus dem ostwestfälischen Kreis abzusagen.

Dringender Appell an Menschen

Im Zusammenhang mit den 1550 Corona-Infektionen im Fleischbetrieb Tönnies verwies Laschet darauf, dass im gesamten sonstigen Kreis Gütersloh lediglich 24 bekannte Fälle vorliegen. Auch umfasse der angekündigte Lockdown für den Kreis Gütersloh „keine Reiseeinschränkungen“ so Laschet in Düsseldorf. Er appellierte an die Bewohner, „jetzt im Kreis zu bleiben“ und die Kontaktbeschränkungen zu befolgen.

Monika Düker, Grünen-Fraktionschefin im Düsseldorfer Landtag, warf hingegen der schwarz-gelben Landesregierung vor, sie lasse “die Menschen mit verwirrenden Aussagen allein”. “Kurz vor den Sommerferien ist den Menschen in der Region erneut völlig unklar, wie sie ihre Erholungszeit gestalten können, wie sie sich verhalten müssen, welche Einschränkungen ihnen drohen und was sie machen, wenn sie in ihren gebuchten Urlaubsunterkünften abgewiesen werden.”

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Alexander Grünstedt