Mann lockte Einsatzkräfte in Explosions-Falle in Hochhaus in NRW
Einsatzkräfte rückten aus, der Auftrag lautete “hilflose Person” – doch dann flog plötzlich eine Wohnung in die Luft! Die Explosion richtete ein Blutbad wie aus einem Horrorfilm an. Laut dem Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul, wurden nach vorläufigen Erkenntnissen zehn Feuerwehrleute und zwei Polizeibeamte zum Teil sehr schwer verletzt.
Der Hintergrund: Gegen 10 Uhr morgens am Donnerstag verständigte die Wohnungseigentümergesellschaft eines Hauses in Ratingen die Polizei, da der Briefkasten eines Bewohners überquelle. Die Polizei involvierte dann die Feuerwehr, um die Tür zu öffnen. In der Wohnung soll eine Mutter mit ihrem Sohn gelebt haben, im Zimmer habe es gebrannt.
Laut Polizei kam es dann zur Explosion, als der Sohn mit einem noch nicht näher identifizierten Gegenstand eine Detonation auslöste. Es dürfte sich um eine schwere Verpuffung gehandelt haben, weil in der Wohnung zuvor Benzin ausgeschüttet oder eine ähnliche Substanz verwendet worden sein soll. Unklar ist, ob der Mann noch in der Wohnung ist – die Frau wurde kurz auf dem Balkon gesichtet.
Die Situation ist hektisch: Die Polizei entsandte ein Großaufgebot. Auch sechs Hubschrauber sind im Einsatz, sogar Scharfschützen in Stellung. Es gibt die Theorie, dass man die Einsatzkräfte bewusst in eine Falle gelockt haben könnte. Das Motiv dafür ist bis dato unbekannt.
Schließlich konnte am späteren Nachmittag Entwarnung gegeben werden: Jener Mann, der für die Sprengfalle verantwortlich sein soll, ist festgenommen worden! Der ungefähr 60 Jahre alte Tatverdächtige wurde aus dem Gebäude geführt.
Der Gesundheitszustand der zum Teil schwer verletzten Polizisten und Feuerwehrleute ist nicht bekannt, laufende Statements durch den Innenminister werden erwartet.
Explosionen in Wohnhäusern kommen immer wieder vor. Selten sind sie aber absichtlich herbeigeführt. Manchmal liegt den Vorfällen eine selbstmörderische Absicht zugrunde, andere Täter wollen ihren Vermietern oder Nachbarn schaden. Teils geht es dabei um bevorstehende Delogierungen aufgrund von Mietrückständen oder Streitigkeiten.
