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Masern-Ausbruch: Gesundheitsamt reagiert mit strikter Maßnahme

Mit Sorge beobachtet das Gesundheitsamt eine Masern-Ausbreitung in Niedersachsen. Die Behörde lässt nun den Impfstatus von Schülern prüfen. Wer nicht geimpft ist, bekommt Hausverbot.

Nachdem sechs weitere Fälle in Hildesheim gemeldet wurden, schlägt das Niedersächsische Landesgesundheitsamt Alarm. Innerhalb der vergangen 10 Wochen sind 17 Masernfälle im Landkreis Hildesheim aufgetreten. Da die Krankheit höchst ansteckend ist und tödlich verlaufen kann, reagierte die Gesundheitsbehörde nun mit der Ankündigung von Hausverbot für Ungeimpfte.

Akutes Augenmerk liegt auf einer Gesamtschule in Hildesheim. Das Virus ist aktuell bei zwei erkrankten Schülern der Bildungseinrichtung nachgewiesen worden. Vier weitere Personen sind neu erkrankt, weil sie zu anderen Infizierten Kontakt hatten.

Wie der NDR berichtet, sollen am Freitag Mitarbeiter des Gesundheitsamts die Gesamtschule besuchen und den Impfstatus von Lehrern, Mitarbeitern und Schülern prüfen. Den Medizinern stehe es zu, Personen den Zutritt zur Schule zu verweigern, wenn diese keinen ausreichenden Impfschutz haben. Dabei handele es sich um eine frühe Maßnahme, um zu verhindern, dass sich die hoch ansteckenden Masern weiter ausbreiten, gibt der Norddeutsche Rundfunk Matthias Pulz wider, den Leiter des Landesgesundheitsamts.

Weiter wird die Behörde zitiert: Masern sind extrem ansteckend. Fast alle Menschen, die mit der Krankheit konfrontiert werden und nicht immun sind, stecken sich an. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder. “Die Unterbrechung von Infektionsketten gelingt, wenn die Bevölkerung zu mindestens 95 Prozent immun ist”, erklärte der Landkreis und mahnte: “Personen entsprechender Altersgruppen, die bisher nur einmal gegen Masern geimpft wurden, sollten die fehlende Impfung unverzüglich nachholen.” Nur wer zweimal geimpft wurde oder einmal Masern hatte, sei mit hoher Wahrscheinlichkeit geschützt.

Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verläuft eine Masern-Erkrankung zunächst grippeähnlich bis der typische Ausschlag hinzukommt. Weil das Immunsystem stark geschwächt wird, können gefährliche Komplikationen auftreten. In sechs Prozent der Fälle treten Lungenentzündungen auf, die für die Mehrzahl der masernbedingten Todesfälle verantwortlich sind. In selteneren Fällen kann eine tödliche Hirnhautentzündung hinzukommen. Sieben Jahre nach einer Masern-Erkrankung kann außerdem die so genannte SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis) auftreten. Diese ist durch eine unaufhaltsame und schleichende Zerstörung des Gehirns gekennzeichnet und führt nach zwei bis drei Jahren zum Tod. Kinder unter fünf Jahren sind besonders gefährdet. In Deutschland traten von 2003 bis 2009 insgesamt 19 SSPE-Fälle bei Kindern unter 16 Jahren auf.

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Author
Sara Breitner