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Mehrere Wanderer sterben bei Blitzeinschlag im Hochgebirge

Vier Urlauber sterben in der Tatra in Polen nach einem Blitzeinschlag, es gibt mehr als 150 Verletzte. Ebenso stirbt ein Höhlenforscher, mehrere Menschen werden noch vermisst.

In Polen wird ein beliebter Wallfahrtsort zum Ort einer Tragödie: Als bei einem heftigen Unwetter Blitzte auf dem Tatra-Gipfel Giewont in ein massives Eisenkreuz und in Kletterketten einschlagen, sterben dabei vier Menschen, mehr als 150 werden verletzt. Unter den Toten sind auch zwei Kinder und auch auf der slowakischen Seite gab es ein weiteres Opfer zu beklagen. Die Tatra befindet sich als Hochgebirge zwischen Polen und der Slowakei und ist ein Ausläufer der Karpaten. Angesichts der Unglücke sprachen polnische Zeitungen von einem „schwarzen Tag für die Tatra“. Hauptsächlich erlitten die vielen verletzten Wanderer auf dem Giewont-Massiv schwere Verbrennungen. Unter anderem werden drei Kinder schwer verletzt in einem Krankenhaus in Krakau behandelt.

Weiterer Urlauber vermisst

Der Ministerpräsident von Polen, Mateusz Morawiecki, ist nach Zakopane gereist, um dort den Einsatzkräften seinen Dank auszusprechen und den Angehörigen der Opfer sein Beileid zu übermitteln. “Die Aktion geht weiter, denn wir wissen nicht, ob nicht noch irgendwo jemand in den Bergen geblieben ist”, erklärte der Politiker der PiS-Partei.

Nach Angaben der Polizei gelten noch zwei Wanderer als vermisst. Zur Untersuchung des Unglücks auf dem Gipfel und dem Verhalten der Bergtouristen ist von Seiten der Staatsanwaltschaft ein Verfahren eingeleitet worden. Es soll geprüft werden, ob es in der Menge zu Panikreaktionen gekommen ist. Ein Augenzeuge berichtete: “Viele Touristen sind weiter aufgestiegen, als es schon geblitzt hat.” Ein weitere sagte: “Ich habe Steine fliegen sehen, ich dachte, es ist eine Lawine.”

Zakopane rief umgehend Trauer aus und hat für die nächsten drei Tage alle Kultur- und Sportveranstaltungen abgesagt. Zuletzt gab es ein vergleichbares Unglück am 15. August 1939, als sechs Menschen durch einen Blitzschlag auf der Seealmspitze in der Hohen Tatra ums Leben kamen. In den bayerischen Alpen ist es zwar Standard, dass Gipfelkreuze einen Blitzableiter haben. “Trotzdem sollte man sich bei Gewittern auf keinen Fall auf der Bergspitze aufhalten”, warnte eine Sprecherin des Deutschen Alpenvereins (DAV) in München. Es sei bei plötzlichen Wetterumschwüngen immer besser, umgehend abzusteigen und flache Hochebenen zu meiden.

Bergung in Höhlensystem sehr schwierig

Parallel zu dem Unglück auf dem Berg waren Helfer der Bergrettung mit der Suche nach den beiden seit Tagen vermissten Höhlenforschern beschäftigt. Einer ist in der Nacht tot in der Höhle Wielka Sniezna gefunden worden, sein Kollege sei mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls tot, so ein Sprecher der Bergrettung.

Die Bergung des Leichnams gestaltet sich als schwierig, da die Sicherheit der rund 50 Beteiligten an oberster Stelle steh. Es wurde im Rahmen der Rettungsaktion auch Sprengstoff eingesetzt, um Hindernisse zu beseitigen und Gänge passierbar zu machen. Insgesamt sind die Gänge des seit 1959 erforschten Höhlensystems mehr als 23 Kilometer lang und erreichen Tiefen von mehr als 800 Metern. Die beiden Forscher waren Teil eins Expeditionsteams, den durch einen Wassereinbruch der Weg abgeschnitten wurde.

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Author
Jerry Heiniken