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Merkel: Keine Kritik an deutscher Impfstrategie

Am gestrigen Dienstagabend bekannte Bundeskanzlerin Angela Merkel Farbe zum Thema Impfstrategie in Deutschland. Von Selbstkritik war dabei wenig zu spüren.

Merkel erklärte den ausgewählten Journalisten der Interviewrunde, die im ARD ausgestrahlt wurde, dass bis zum Ende des Sommers jeder Bundesbürger und jede Bundesbürgerin ein Impfangebot erhalten sollte. Zumindest die erste der beiden Impfungen sollte bis dahin von jedem Bürger erhalten worden sein.

„Ich finde, wir haben ein Gerüst, an dem wir uns orientieren können und für manche dauert das vielleicht recht lange, aber ich glaube, das liegt auch in der Natur der Sache. Wir wissen, dass – selbst wenn keine neuen Impfstoffe zugelassen werden – dass dann bis zum Ende des Sommers, bis Ende September 2021 jeder ein Impfangebot bekommt.“

Anders als die Meinung vieler Kritiker, sagte Merkel über die Impfstoff-Bestellungen der Europäischen Union: „Also ich glaube, dass im Großen Ganzen nichts schief gelaufen ist.“ Ihre unglaubliche Stellungnahme verteidigt sie postwendend: „Man kann sagen, es sind schon fast 10 Millionen Menschen, die wir werden impfen können, mit beiden Impfungen im ersten Quartal. Andere sagen erst.“

Weil Amerika so gut wie keinen Impfstoff exportiert, sondern das Serum beinahe gänzlich selbst benötigt, ist Europa auf die eigene Produktion angewiesen. Und das braucht Zeit. Außerdem sei es laut Merkel richtig, als Europa gemeinsam Impfstoff bestellt zu haben.

Es wird deutlich: Merkel bleibt bei ihrer Linie und kritisiert die deutsche Impfstrategie genauso wenig wie die europäische Vorgehensweise bei dieser Thematik.

Angesichts der sinkenden Infektionszahlen sieht Merkel allerdings noch immer keine baldigen Lockerungen. Obwohl es bundesweit eine Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gibt, sagt sie: „Das ist eine gute Leistung, da waren wir lange nicht. Aber damit haben wir noch nicht wieder die Kontrolle über das Virus durch die Gesundheitsämter.“

Ihr Appell deswegen auch weiterhin: „Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger, noch eine Weile durchzuhalten.“

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Author
Jerry Heiniken