Messerattacke: Mopedkurier rettet Gruppe von Kleinkindern
Nur mit seinem Helm bewaffnet trat ein mutiger Kurier der britischen Firma Deliveroo am vergangenen Tag einem psychotischen, mit einem Messer bewaffneten Mann entgegen und schlug ihn nieder. Der Vorfall spielte sich vor einem Kindergarten im Zentrum der irischen Hauptstadt Dublin statt. Der Angreifer hatte zuvor bereits vier Menschen, darunter auch drei kleine Kinder, schwer mit dem Messer verletzt, indem er wild auf sie einstieß.
Bei der verletzten Frau handelt es sich um die Kindergärtnerin, die versucht hatte, die Kinder zu beschützen. Sie befindet sich im Augenblick mit schweren Stichverletzungen in einem Krankenhaus. Auch eines der verletzten Kinder, ein fünfjähriges Mädchen, schwebt immer noch in Lebensgefahr.
Der aus Brasilien stammende Kurier hatte den Vorfall beobachtet und mithilfe seines Helms den Messerstecher niedergeschlagen. Augenzeugenberichten zufolge ist der Angreifer daraufhin hingefallen und wurde von aufgebrachten Anwesenden verprügelt. Auch er befindet sich im Augenblick im Krankenhaus.
Der Vorfall hat über Nacht zu gewalttätigen Krawallen in der Innenstadt von Dublin geführt. Dabei wurden Autos und öffentliche Verkehrsmittel in Brand gesetzt, Geschäfte geplündert und massive Straßenschlachten zwischen Polizisten und meist rechtsradikalen Rowdys ausgespielt. Überraschend wurden keine ernsten körperlichen Verletzungen auf beiden Seiten rapportiert, aber die Innenstadt von Dublin gleicht heute Morgen eher einem Kriegsschauplatz als einer zivilisierten europäischen Hauptstadt.
Die gewalttätigen Auseinandersetzungen begannen, nachdem unbestätigte Gerüchte über eine arabische Nationalität des Angreifers in sozialen Medien kursiert wurden. Die wilden Spekulationen sind danach außer Rand und Band geraten und auch auf den Straßen Dublins verbreitet worden. Über 400 Polizisten mussten sich demzufolge gegen Brandfackeln und bewaffnete Kriminelle wehren.
Ein Sprecher der irischen Polizei Garda gab zu Auskunft, dass man immer noch nach den Hintergründen für die Messerattacke auf die Kinder ermittelt. Er schließt aber aus, dass es sich hierbei um einen politisch oder religiös motivierten Anschlag handelt. Der Messerstecher hat die irische Staatsbürgerschaft und trotzdem er im Ausland geboren wurde, hätte er die meiste Zeit seines Lebens in Irland verbracht.
Der 43-jährige Kurier, der mit seinem Einsatz ein größeres Blutbad verhindert hatte, wird im Augenblick als Held in Irland gefeiert. Ihm wurden unter anderem freie Mahlzeiten und Biere auf Lebenszeit versprochen. Er ist jedoch zutiefst schockiert über die ausländerfeindlichen Untertöne der Krawalle, da er selbst aus Brasilien nach Irland eingewandert ist.
