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Nasa umkreist Monster-Asteroid, der die Erde gefährdet

Wenn Asteroid Bennu einschlägt, trifft uns die Energie von 80.000 Atombomben. Die Nasa schreitet zur Tat, dieses Horror-Szenario auf jeden Fall zu verhindern und stellt dabei ganz nebenbei einen Orbit-Rekord auf.

Die Nasa-Sonde „Osiris Rex“ ist dem Asteroiden Bennu dicht auf den Fersen. Seit dieser Woche kreist sie in 1,75 Kilometer Entfernung um den Himmelskörper, um diesen besser erforschen zu können. Dazu soll die Sonde Bennu bis Mitte Februar einmal in 62 Stunden umkreisen. Bei der abenteuerlichen Forschungs-Aktion stellte die Nasa ganz nebenbei einen neuen Rekord auf. Denn nach Angaben der Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft, habe sich noch nie zuvor ein Raumfahrzeug seinem Untersuchungsobjekt so weit angenähert.

Die Nasa hat gute Gründe für diese Aktion. Denn Bennu könnte in Zukunft viel Leben auf der Erde zerstören. Asteroiden-Experten des Jet Propulsion Laboratory der Nasa im kalifornischen Pasadena fanden heraus, dass der Asteroid in 116 Jahren wahrscheinlich gefährlich nahe an der Erde vorbeifliegen wird und das nicht zum letzten Mal. Zwischen 2175 und 2196 der Erde könnte Bennug der Erde mehrmals gefährlich nahekommen. Aktuellen Berechnungen zufolge verfehlt er die Erde zwar immer, doch Abweichungen und Kursänderungen sind möglich. Die Prognose schien der Nasa Grund genug, um sich darauf vorzubereiten, die Zukunft unserer Kindeskinder retten zu müssen. Die Lösung: Ein neunkilometerlanger, fast neun Tonnen schwerer „Hammer“.

Sollte Bennu die Erde tatsächlich gefährden, will die Nasa bereit sein, den Asteroiden mit einem Flugkörper namens „Hammer“ von Kurs bringen – entweder in der Funktion eines Rammbocks oder als Transporter für einen Atomsprengkörper. Um den „Hammer“ zu bauen, benötige man nach heutigem Ermessen sieben Jahren. 25 Jahre vor dem errechneten Einschlag wären 25 dieser Rammböcke notwendig, um den Asteroid abzudrängen, zehn Jahre zuvor bräuchte man bereits 53 davon, so berichtet Focus Online mit Bezug auf Forschungen des Planetary Defense Coordination Office.

Das Wichtigste, so die Forscher, sei es, gut vorbereitet zu sein. Deswegen will die Nasa Bennus Umlaufbahn so präzise wie möglich vorbestimmen. „Die Wahrscheinlichkeit für einen Einschlag Bennus auf der Erde erscheint gering, doch die Folgen wären verheerend“, betont eine Physikerin des Lawrence Livermore National Laboratory, der Wiege des „Hammers“. Man habe das Ziel eine mögliche Reaktionszeit zu verkürzen und mehrere Optionen bereit zu stellen, um im Ernstfall zu handeln.

Die Mission der „Osiris Rex“ ist ein erster Schritt in diese Richtung. Wenn alles läuft, wie geplant, wird die Sonde 2020 so nahe an den Asteroiden heranfliegen, dass sie eine Oberflächenprobe entnehmen kann. 2023 soll diese das Material zurück zur Erde bringen.

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Author
Stephan Heiermann