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Neuer Virusausbruch in China

Das Coronavirus schien in China eine lange Zeit unter Kontrolle. Nun schnellen die Infektionszahlen besonders rund um die Hauptstadt Peking wieder in die Höhe. Die betroffene Region wird nun weitestgehend abgeriegelt, die Behörden sind alarmiert. Parallel läuft eine gigantische Testoffensive an.

Den größten Ausbruch des Coronavirus seit mehreren Monaten erlebt derzeit China. Noch im Sommer hatte das bevölkerungsreichste Land der Erde das Virus weitestgehend im Griff. Nur noch sehr vereinzelt wurden Infektionen gezählt. Nun sind innerhalb weniger Tage die Neuinfektionen in der Provinz Hebei direkt vor der Hauptstadt Peking auf mehr als 200 gestiegen. Die Gesundheitskommission in der betroffenen Provinz meldete bis heute 90 Erkrankungen und 144 asymptomatische Infektionen. Ein weiterer Anstieg der Zahlen wird befürchtet.

Die örtlichen Behörden sind alarmiert und haben im Kampf gegen das Virus nun auch „den Kriegszustand“ ausgerufen. Betroffen davon ist vor allem die rund 300 Kilometer nordöstlich gelegene Provinzhauptstadt Shijiazhuang. Inzwischen sind alle Transportverbindungen in die Metropole mit Bussen, Zügen und auch Flugzeugen unterbrochen worden. Alle elf Millionen Einwohner sollen getestet werden. Dazu wurden auch einige Wohngebiete abgeriegelt. Auch ist der Unterricht in Kindergärten, Grund- und Mittelschulen ausgesetzt worden. Es ist weiteres medizinisches Personal rekrutiert und in die Provinz ausgesendet worden.

Angst vor drohender Reisewelle

Von den Testmaßnahmen betroffen sind neben Shijiazhuang auch die Städte Xingtai und Nantong. Hier werden rund 500.000 Menschen getestet. Schutzmaßnahmen sind auch in der Hauptstadt Peking ergriffen worden. So sind Straßensperren errichtet worden und Fracht, die aus der Provinz ankommt, wird strenger kontrolliert. Am 12. Februar steht das chinesische Neujahrsfest bevor. Der neue Ausbruch weckt Sorgen, dass es beim wichtigsten Familienfest der Chinesen zu einer unkontrollierten Ausbreitung des Virus kommt. Für gewöhnlich sind dabei mehrere hundert Millionen Menschen in den Heimatdörfern unterwegs. Die Behörden haben daher die Wanderarbeiter auch schon gewarnt, dieses Jahr nicht nach Hause zu reisen.

In der zentralchinesischen Metropole Wuhan waren vor mehr als einem Jahr das erste Mal Fälle mit dem neuartigen Sars-CoV-2-Virus entdeckt worden. Weltweit haben sich inzwischen rund 87 Millionen Menschen damit infiziert, 1,8 Millionen verloren dabei ihr Leben. Anfänglich waren die chinesischen Behörden unzureichend mit dem Virus umgegangen. Doch wurden seit Ende Januar 2020 scharfe Maßnahmen zur Eindämmung des Virus durchgeführt. Dazu gehörten Quarantäne, Ausgangssperren, Kontaktverfolgung und weitgehenden Einreisebeschränkungen an den Grenzen. Das Leben in China hat sich so weitestgehend wieder normalisiert.

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Alexander Grünstedt