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Priester hatte Sex mit 14-Jähriger – jetzt ist er Lehrer

Als Priester schwängerte Joseph D. eine 14-Jährige – jetzt unterrichtet er Teenager. Dem Gesetz sind die Hände gebunden, weil der Fall verjährt ist.

Eltern in New Jersey (USA Nordostküste) protestieren gegen einen Lehrer, der in den 80ern eine 14-Jährige schwängerte. Die Schule wollte den zwielichtigen Mitarbeiter loswerden. Doch sie darf den Mann nicht kündigen. Man muss die Geschichte von hinten erzählen, um zu begreifen, wie so etwas in einem Rechtsstaat passieren kann.

Joseph D. arbeitete in den 80er Jahren als katholischer Priester. Zwei Jahre lang missbrauchte er sein Amt und vergriff sich an einer Teenagerin, die in dem Pfarrhaus als Ferien-Aushilfe angestellt war. Als die 14-Jährige 1989 von D. schwanger wurde, feuerte man sie. Der zuständige Bischof sprach D. die Priesterwürde ab und enthob ihn des Amtes. Dennoch deckte die Kirche die Tat und vermied eine Anzeige vor der weltlichen Justiz. Das Mädchen mit lateinamerikanischen Wurzeln zog das entstandene Kind allein und ohne rechtlichen Beistand groß.

D. kam ungeschoren davon, heiratete eine Ärztin, zeugte zwei eheliche Kinder und wurde Lehrer an einer Mittelschule in New Jersey – dort wo Teenager unterrichtet werden. Die Schule wusste zunächst nichts von der Vergangenheit ihres neuen Mitarbeiters, bis 2002 Lokalzeitungen den Fall aufdeckten. Die Bildungseinrichtung reagierte schockiert und suspendierte D. für drei Wochen. Doch der wehrte sich erfolgreich. Weil der Fall als verjährt gilt, darf die Schule ihn nicht entlassen.

Jetzt gewinnt die Geschichte wieder an Brisanz, weil eine Schülerin an seiner Schule über einen seltsamen Vorfall berichtete. Demnach soll der 59-jährige Joseph D. dem Mädchen „mit einer seltsamen Stimme“ gesagt haben, er wolle ihre „schönen grünen Augen“ sehen. Die 12-Jährige fühlte sich nicht wohl dabei und erzählte ihren Eltern davon. Eltern und eine Opferschutzorganisation protestierten. Die Schule ließ einen Gutachter kommen. Doch der konnte kein „unsittliches Verhalten“ in D.s Zeit im Öffentlichen Dienst feststellen. Wieder ist die Schule machtlos.

D. selbst bezeichnet die sexuellen Begegnungen mit dem damals 14-jährigen Mädchen als “eine beidseitige Beziehung, die nicht funktioniert hat”. Sie sieht das anders und organisiert sich mittlerweile in einer Opferschutzorganisation. Sie sei heute „wütend“, doch damals hätte sie sich selbst die Schuld gegeben, hätte sich selbst für alt genug gehalten, es besser wissen zu müssen – als der knapp 30-jährige Priester.

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Sara Breitner