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Profi-Boxer stirbt nach heftigem Ringkampf

Zum vierten Mal in diesem Jahr stirbt ein Boxsportler in Folge eines Ringkampfes. Am Mittwoch erlag der 27-jährige US-Amerikaner Patrick Day seinen Verletzungen.

Patrick Day ist tot. Er starb in Folge schwerer Hirnverletzungen, die er sich im Ring zugezogen hatte. Day war am Samstag im Kampf gegen Charles Conwell in der 10. Runde zusammengebrochen. Der 27-jährige US-Amerikaner fiel nach einer entscheidenden Linken auf die Bretter und blieb reglos liegen. Der Ring-Richter verkündete den K.o.-Sieg. Gleichzeitig umringten Sanitäter den am Boden Liegenden. Day wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht und notoperiert. Doch am Mittwoch erlag er seinen schweren Kopfverletzungen.

Experten machen dem Ringrichter keinen Vorwurf. Es habe nicht den Moment gegeben, andem man hätte abbrechen müssen, erklärt Box-Experte Tobias Drews via Sport1 und analysiert, dass Days Kopf zunächst den knallharten Treffer abbekam und dann ungebremst auf dem Ringboden aufschlug. Dies sei eine „Verkettung unglücklicher Zufälle.“

Days Rivale Charles Conwell muss einen bitteren Sieg feiern. Auf Twitter teilte er sein Bestürzen mit. Conwell schrieb in einem offenen Brief an Day: Er hätte nie gewollt, dass so etwas passiert, sein einziges Ziel war es zu gewinnen. Er sehe Day seither überall und die tödlichen Kampfszenen würden ihn nicht loslassen. Wenn er könnte, würde er es ungeschehen machen, so Conwell. Er habe auch darüber nachgedacht, seine Karriere zu beenden, wisse jedoch, dass Day das nicht wollen würde. Deshalb wolle Conwell weiterkämpfen.

Mit Days Ableben schreibt der Boxsport dieses Jahr bereits den vierten Todesfall. Im Juni starben dicht hintereinander der russische Boxer Maxim Dadaschew und Hugo Santillan aus Argentinien. Ende September erlag der Bulgare Boris Welischkow seinen Verletzungen nach einem Boxkampf in Albanien. Erneut wird die Sicherheitsfrage im Boxsport laut.

Boxsportler müssen einmal im Jahr eine Computer-Tomographie machen lassen, um zu prüfen, ob gefährliche Kopfverletzungen vorliegen, die bei einem erneuten Schlag tödlich werden könnten – zum Beispiel durch eine Hirnblutung. Experten bemängeln allerdings, dass dies nicht ausreiche. Um auf Nummer sicher zu gehen, müssten die Athleten sich vor jedem Kampf durchchecken lassen. Doch die kostspielige Untersuchung kann und will sich nicht jeder Sportler regelmäßig leisten. Auch eine Helmpflicht wird immer mal wieder diskutiert. Im Amateurboxen war ein Kopfschutz in der Vergangenheit Pflicht. Damals habe sich jedoch gezeigt, dass der Kopfschutz nicht vor Gehirnerschütterungen schütze. Im Gegenteil, er habe einen psychologischen Effekt, der Sportler animiere, noch weniger auf sich aufzupassen. Schließlich wurde der Kopfschutz wieder abgeschafft.

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Stephan Heiermann