Raser töten 6-Jährigen an Bushaltestelle
Hat womöglich ein sechs Jahre altes Kind sein Leben verloren, weil sich in Dresden zwei PS-Protze ein illegales Autorennen geliefert haben? Die Polizei geht genau dieser Frage derzeit nach, dann am Samstagabend war der Junge mitten im Zentrum der sächsischen Stadt von einem Auto erfasst und dabei getötet worden.
Es ist Samstag gegen 20:29 Uhr, als der Fahrer eines Mercedes, ein 31 Jahre alter Mann aus Syrien, auf der Budapester Straße in Richtung Innenstadt unterwegs ist. Auf gleicher Höhe neben ihm fährt ein 23 Jahre alter Landsmann in einem BMW und gibt ordentlich Gas. Es macht den Anschein, als würden sich die beiden Männer ein Rennen liefern. Der Polizeiführer Lutz Milker sagte am Morgen gegenüber der „Bild“-Zeitung: „Beide Autos waren mit sehr hoher Geschwindigkeit unterwegs.“
Sowohl der Mercedes als auch der BMW jagen dann auf die Kreuzung zur Schweizer Straße zu. Der Mercedes zieht kurz davon an einem unbeteiligten langsamer fahrenden Auto vorbei, der BMW folgt ihm direkt dahinter. Der Mercedes scherte dann wieder auf die rechte Spur ein. Weiter sagte Milker: „Der BMW schloss auf der linken Spur wieder auf.“
Dann passierte es in Höhe der Bushaltestelle: „Nach bisherigen Erkenntnissen überquerten drei Kinder die Fahrbahn vom mittleren Grünstreifen aus.“ Zwei der Kinder schafften es rechtzeitig über die Straße. Nur der sechsjährige Junge, der ganz hinten lief, wird kurz vor dem Erreichen der anderen Straßenseite von dem heranrasenden Mercedes der C-Klasse erfasst. Dabei wird das Kind, das ebenfalls aus Syrien stammt, gegen die Bushaltestelle und durch die Scheibe des Wartehäuschens geschleudert.
Durch die Wucht des Unfalls schlägt das Kind hart auf dem Boden auf und bleibt dann mit schwersten Verletzungen liegen. Rettungskräfte, die umgehend herbeigeeilt waren, brachten den Jungen noch in eine Klinik, wo er jedoch kurz darauf seinen schweren Verletzungen erliegt.
Wie der Sprecher der Polizei, Lukas Reumund, mitteilte, wird nun gegen den Fahrer des Mercedes „wegen fahrlässiger Tötung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr“ ermittelt. Weiterhin wird gegen beide Fahrer zudem „ein Ermittlungsverfahren wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens eingeleitet.“ Die Polizei hat noch vor Ort die Führerscheine der beiden Raser einkassiert. Die Polizei bittet derweil Zeuge, die Angaben zum Unfall machen können, sich mit den Beamten in Verbindung zu setzen.
