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Reinigungsmittel im Fisch: Rückruf bei Rewe und Penny

Der Wilke-Wurst-Skandal ist noch nicht ausgestanden, schon kommt der nächste schockierende Rückruf: Fischprodukte von Rewe und Penny könnten mit Reinigungsmittel belastet sein. Ein Gesundheitsrisiko sei nicht ausgeschlossen, so der Hersteller. Deswegen rufen die Discounter Rewe und Penny das Produkt vorsorglich zurück. Vom Verzehr wird abgeraten. Bitte bringen Sie das Produkt zum Laden zurück.

Pangasius bei Rewe und Penny
Bei den betroffenen Produkten handelt es sich um Tiefkühlware. Bei Penny wird diese unter dem Namen “Berida Pangasiusfilet” in den 475 Gramm-Packung verkauft. Betroffen sind alle Chargen mit Mindesthaltbarkeitsdatum bis einschließlich März 2021. Links oben, neben dem Abtropfgewicht findet sich außerdem die Fabriknummer DL 22.

Bei Rewe wird der betroffene Fisch unter dem Namen “Beste Wahl Pangasiusfilet” gehandelt – ebenfalls gefroren in einer 475 Gramm-Packung. Auch hier sind alle Chargen mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum bis März 2021 betroffen. Sie tragen die EAN-Nummer 4388844046801

Wer eines der beiden Produkte bereits im Gefrierfach hat, darf es gegen Erstattung des Kaufpreises im jeweiligen Supermarkt zurückgeben. Eine Vorlage des Kassenbons ist nicht notwendig.

Sagrotan-Wirkstoff nachgewiesen
Der Rückruf fußt auf den Ergebnissen einer zufälligen Kontrolle. Dabei wurden Rückstände von Benzalkoniumchlorid in den Fisch-Produkten nachgewiesen. Benzalkoniumchlorid ist ein Desinfektions- und Konservierungsmittel mit vielen Anwendungsgebieten. Wegen seiner antiseptischen Wirkung wird es im medizinischen Bereich als Schutz vor oder Behandlung gegen Bakterien, Pilzen, Hefen und Algen angewendet. Es kommt unter anderem in Haushaltsdesinfektionsmitteln wie Sagrotan zur Anwendung, aber auch im professionellen Kontext, z.B. zur Desinfektion von Schimmbädern. Weiter wird als Spermien-Killer bei lokaler Empfängnisverhütung sowie zur Konservierung von Augentropfen. Benzalkoniumchlorid wird als ätzender und umweltgefährlicher Stoff eingestuft. Eine fehlgeleitete Anwendung kann daher gesundheitsschädliche Konsequenzen haben.

“Wilke”-Wurst-Skandal nimmt kein Ende
Der aktuelle Rückruf folgt einem noch nicht endenwollenden Skandal um Wurst des Herstellers “Wilke”. Dieser machte in jüngster Vergangenheit gleich zweimal Schalgzeilen. Erst sah „Wilke“ sich gezwungen, keimbelastete Wurstwaren zurückzurufen, weil sie im direkten Zusammenhang mit zwei Todesfällen in der Bundesrepublik gebracht wurden. Etwa 40 Menschen meldeten außerdem eine schwere Lebensmittelvergiftung nach dem Verzehr von „Wilke“-Wurst. Wenige Tage später reklamierte ein Kunde, dass er auf ein Metallstück gebissen hatte, das offenbar beim Herstellungsprozess in die Wurst hineingeraten war. Unterdessen berichtete ein Mitarbeiter der nordhessischen Wurstfabrik von schockierenden Bedingungen während der Produktion. Angeblich würde dort verdorbenes Fleisch mit Frischem vermischt und durch Farbstoff und viele Gewürze wieder verkaufbar gemacht.

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Author
Sara Breitner