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Reisekonzern wird von Kunden überrannt

Die Menschen können es nach den langen Einschränkungen wegen Corona kaum noch erwarten, in den Urlaub zu fliegen. Die schiere Masse an Anfragen kann der weltgrößte Reisekonzern TUI kaum bewältigen. Alle Flugzeuge werden kurzfristig zurück im Einsatz sein.

Die Buchungen am Heimatmarkt Deutschland steigen beim größten Reisekonzern der Welt, TUI, wegen der Corona-Lockerungen sprunghaft an. Der Chef des Unternehmens, Marek Andryszak, sagte: „Wir schaffen es kaum, der starken Nachfrage Herr zu werden”. Die Buchungen liegen seit Mai schon über dem Niveau der Vergleichswochen im Vorkrisenjahr 2019. Momentan bietet der Konzern 75 Prozent der Kapazität von vor zwei Jahren an. Vor allem Mallorca, Kreta und die Türkei stehen dabei hoch im Kurs.

Unter anderem sorgten die steigenden Impfungen verbunden mit niedrigen Infektionszahlen und der Aufhebung von Reisewarnungen in Gebieten mit Inzidenzen unter 200 für den Wunsch der Verbraucher, in den Urlaub zu fahren. Andryszak erklärte, dass die Corona-Fallzahlen nach der ersten Reisewelle an Ostern, die besonders Mallorca und Griechenland in den Mittelpunkt stellten, weder in Deutschland als auch vor Ort gestiegen seien. „Der organisierte Tourismus mit hohen Standards beim Testen trägt nicht zum Ausbreiten der Pandemie bei.”

Der kleine Reiseboom nach Mallorca war in der Öffentlichkeit kritisch diskutiert worden und hätte die Buchungen rasch versiegen lassen. Hilfreich war auf jeden Fall, dass die Bundesregierung eine Testpflicht für Reiserückkehrer mit dem Flugzeug eingeführt hatte. Bei den sonnenhungrigen Kunden hätte damit der psychologische Druck nachgelassen.

Testpflicht für Heimkehrer

Die Testpflicht für Flugreisende aus dem Ausland haben die Gesundheitsminister von Bund und Länder bis Mitte September verlängert. Dass wird mit der Sorge von den Virus-Varianten begründet. Auf die Erholung des Reisegeschäfts habe diese Unsicherheit bei TUI bislang keine Auswirkungen gehabt, wie das Unternehmen mitteilte.

Die Flug- und Bettenkapazitäten werden wegen der starken Nachfrage von TUI weiter ausgebaut. Im Sommer werde die TUI-eigene Airline TUI fly mit allen 22 Maschinen im Einsatz sein. Gegenüber dem Handelsblatt sagte der Airline-Chef Oliver Lackmann, dass keine betriebsbedingten Kündigungen beim Kabinenpersonal notwendig seien. Dies ließe sich unter Umständen auch beim Bodenpersonal vermeiden. Doch sind 120 von vormals 500 Piloten entlassen worden.

Wegen des Geschäftseinbruchs auf Grund der Corona-Krise ist der Reisekonzern aus Hannover mit rund 4,3 Milliarden an staatlichen Hilfen vor der Insolvenz bewahrt worden.

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Author
Stephan Heiermann