Kategorien: News News-App

Reisen wahrscheinlich ab Pfingsten wieder möglich

Urlaub ist im Lockdown schwer vorstellbar. Hoffnungen auf erholsame Sommerferien macht nun der Tourismusbeauftragte der Regierung. Ab Ende Mai rechnet er mit vielen zurückgewonnenen Reisefreiheiten. Wichtige Werkszeuge sollen dabei Impfungen und Schnelltests sein.

Von einem erheblich verbesserten Geschäft der Tourismusbranche geht die Bundesregierung ab Sommer aus. Schwach werde zuvor noch Ostern sein, aber größere Freiheiten sollen ab Pfingsten wieder möglich sein. So sagte der Tourismusbeauftragte der Regierung, Thomas Bareiß: „Ich glaube aber, dass im Sommer schon ein Boom entstehen wird.” Einbußen aus dem Winter und Frühjahr könnten dann teilweise wieder aufgeholt werden.

Aufgrund der umfangreichen Hilfen erwartet er keine große Pleitewelle. Reisen könnten demnach durch steigende Impfungen und mehr Schnelltests nach und nach wieder möglich werden. „Natürlich wird das Jahr 2021 noch ein Krisenjahr sein”, ergänzte der CDU-Politiker. Auf dem Sommer und dem zweiten Halbjahr ruhen daher auch seine Hoffnungen. Anfänglich seien Reisen in Deutschland und Europa denkbar, später auch Fernreisen.

Die Lust auf das Reisen sei insgesamt sehr hoch. „Ich glaube nicht, dass wir eine Pleitewelle bekommen”, sagte Bareiß. Die Reisebranche sei, gestärkt durch zehn Boom-Jahre, gut gerüstet in die Corona-Krise gegangen. „Ich hoffe, dass wir auch relativ schnell eine Perspektive schaffen können.”

Ganze Branche in der Krise

Vor allem Tourismusfirmen nehmen den am Anfang der Pandemie eingerichteten Wirtschaftsstabilisierungsfonds stark in Anspruch. Das sind besonders TUI, FTI und auch die Lufthansa. Hingegen ist die Zahl der Übernachtungen um 40 Prozent auf 299 Millionen im vergangenen Jahr eingebrochen. Grund sind die staatlichen Einschränkungen.

Zuletzt hatte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, Guido Zöllick gesagt: „Verzweiflung und Existenzängste machen sich breit”. Mittlerweile bangen rund 75 Prozent der Betriebe um ihre Existenz. Nach Ansicht von Bareiß wird es bis zum Vorkrisenniveau der Reisebranche noch gut zwei bis drei Jahre dauern.

Auch wenn es im Moment schwer vorstellbar ist, werden Reisen in Zukunft wieder möglich sein. Dies liegt an den zunehmenden Impfungen und dem besseren Wetter, so Bareiß. Anfang April mit den Osterfeiertagen wird noch schwierig sein. “Ich glaube aber, dass eher über Pfingsten mehr Offenheit besteht.” Ende Mai also würden zuerst die Inlandsreisen wieder anspringen, besonders die Vermieter von Ferienwohnungen merken eine große Nachfrage. “Da ist der Bedarf natürlich sehr, sehr groß.”

50er-Marke als Öffner?

Zuletzt ist die Zahl der positiven Corona-Tests deutlich gesunken. Erste Rufe nach Lockerungen kamen umgehend aus der Wirtschaft. Um Infektionsketten nachvollziehbar zu machen, will die Bundesregierung auf eine Inzidenz von weniger als 50 kommen. Bundesweit liegt dieser Wert derzeit bei rund 80, aber auch die 50er-Marke wurde von einigen Langkreisen schon geknackt. Es müsse ab dieser Grenze eine Möglichkeit geben, wieder Dinge zu erlauben, so Bareiß.

„Die Menschen wollen ja auch, dass es eine Perspektive gibt, dass es eine Öffnung gibt.” Es dürfe nach Ansicht von Bareiß daher keine Zweiklassengesellschaft für Geimpfte und Nicht-Geimpfte geben. Die Impfungen schnell auszuweiten ist daher das oberste Ziel, so dass im Sommer 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung hoffentlich geimpft seien.

Zudem sind Test besonders bei Fluggesellschaften und Hotels wichtig. „Schnelltests können eine ganz wichtige und auch gute Grundlage sein für gewisse Aktivitäten, also für Reisen oder Veranstaltungen.” Es müsse aber auch stichprobenartig überprüft werden, ob die Passagiere wirklich mit den vorgeschriebenen Tests reisen.

Social
Author
Sara Breitner