Reisewarnung trifft Kroatien hart
Nachdem Kroatien erst seit Ende Juli die Touristen wieder in das Land gelassen hat, erreichen die Zahlen an Corona-Neuinfektionen immer neue Rekordwerte. Reisewarnungen sind mittlerweile von vielen Ländern erlassen worden, was sich nun unmittelbar bemerkbar macht. Viele Urlauber bleiben dem Land fern oder reisen vorzeitig von dort ab.
Der Tourismussektor in Kroatien wird von den immer weiter steigenden Infektionszahlen schwer getroffen. Der staatliche Rundfunk HRT berichtet, dass derzeit viele ausländische Gäste angefangen hätten, das Land zu verlassen oder geplante Reisen dorthin zu stornieren. Für das gesamte Urlaubsland an der Adria sind unter anderem von Österreich, Italien und Schweden Reisewarnungen ausgesprochen worden, vor Reisen in zwei spezielle Gebiete warnt derzeit das Auswärtige Amt.
Einen Großteil der ausländischen Besucher machen Touristen aus den vier genannten Ländern in Kroatien aus. Gegenüber dem Sender sagte der Filip Kulusic vom Tourismusunternehmen Croatian Adriatic International Club: “Leider sehen wir, dass Gäste abreisen, vor allem aus Deutschland, Österreich, Slowenien und anderen Ländern, die uns auf eine rote Liste gesetzt haben”. Und weiter sagte er: “Die Menschen gehen aus vielen Gründen – Familie, Politik, Arbeit. Letztendlich wollen sie zu Hause und sicher sein.”
Zwischenzeitlich hohe Besucherzahlen
In Kroatien ist der Tourismus eine äußerst wichtige Branche. Dieser steht für rund 20 Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts. Erst am 1. Juli hatte sich das Land wieder für den Tourismus geöffnet und meldete bis zum jüngsten Anstieg der Corona-Fallzahlen eine hohe Besuchernachfrage. Normalerweise geht die Saison für die Touristen bis in den Oktober. Auch für die Bundesbürger gehört Kroatien mit zu den beliebtesten ausländischen Urlaubszielen. Viele Besucher reisen als Individualtouristen in das Land.
Im Umkehrschluss heißt die Einstufung als Risikogebiet für diejenigen, die aus Kroatien kommen, dass sie sich bei der Einreise auf das Virus testen lassen müssen. Weiterhin müssen sich alle in häusliche Quarantäne begeben, die noch auf ihr Testergebnis warten. Als eines der zentralen Kriterien für eine Einstufung als ein Risikogebiet gilt, dass in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner in dem betreffenden Land aufgetreten sein müssen. Dies gilt im aktuellen Fall auch für Kroatien, was einen starken Anstieg an Corona-Fällen vermeldet hatte. Die Behörden haben am Freit allein 265 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden ausfindig gemacht.
