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Restaurants verlangen horrende Gebühren für geplatzte Reservierungen

Es ist für Restaurants ein Ärgernis – einen Tisch reservieren und dann nicht erscheinen. Ein norddeutsches Restaurant hat jetzt davon die Nase voll und verlangt künftig eine Reservierungsgebühr.

Bei Tisch-Reservierungen für mehr als fünf Personen verlangt das “Kiek-ut” Restaurant an der Kieler Förde künftig die Kreditkartendaten des Kunden. Im Ernstfall werden dann 20 Euro abgezogen.

Die Restaurantleitung erklärt diesen harten Schritt auf Ihrer Facebookseite sehr genau. Der wirtschaftliche Schaden sei für ein kleines Unternehmen erheblich, wenn Gäste einfach fernbleiben. Zusätzliches Personal müsse eingeplant und auch die Lebensmittel gekauft werden.

Das „Kiek ut“ erklärt: “Wir erwarten, dass wenn ihr nicht zu uns kommen könnt, der Tisch rechtzeitig abgesagt wird oder uns mitgeteilt wird, dass ihr weniger Personen werdet. Leider ist das zu 30 Prozent nicht der Fall und das finden wir sehr schade, denn andere Termine werden doch auch abgesagt, zum Beispiel ein Besuch beim Zahnarzt, der Mietwagen wird nicht mehr gebraucht oder ein Termin auf dem Amt.“

Jedoch soll dies keine pauschale Maßnahmen sein. Die Reservierungen für fünf oder mehr Personen werden per Telefon angenommen und der Kunde gibt seine Kreditkartendaten an. Dann bucht das Restaurant zur Überprüfung der Richtigkeit einen Cent von der Karte ab.

Weiter geht es dann so

▶︎ Wer wie vereinbart erscheint, bekommt vom Restaurant einen Glücks-Cent.

▶︎ Bei einer fristgerechten Absage 48 Stunden vor dem vereinbarten Termin oder wer rechtzeitig weniger Gäste meldet, verhält sich korrekt und fair.

▶︎ Option 3 läuft laut „Kiek ut“ so: „Sie rufen uns mindestens 24 Stunden vor Ihrer Reservierung an und teilen uns eine geänderte Gästezahl mit oder stornieren Ihre Buchung. Wir belasten Ihre Kreditkarte mit 15 Euro für jeden/jede No-Show und sind dennoch unglücklich über die leer gebliebenen Plätze.“

▶︎ Bleiben die Gäste ohne Absage fern, werden pro (angemeldeter) Person 20 Euro fällig.

Andere Restaurants ziehen dies schon länger durch

Mit diesem Problem steht das “Kiek-ut” nicht alleine da. Auch Sterne-Restaurants klagen über die laxe Art ihrer Gäste. So verlangt das “Nobelhart & Schmutzig” (ein Michelin-Stern) von seinen Gästen bei Nichtabsage 95 Euro pro Gast in der Woche und gar 120 Euro am Wochenende.

Die Probleme der Restaurants mit der Unverbindlichkeit der Gäste sind auch dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA bekannt.
Pressesprecherin Stefanie Heckel: „Oft sind sich die Gäste, die ohne Absage einen reservierten Tisch nicht in Anspruch nehmen, nicht bewusst, mit welchem finanziellen und organisatorischen Aufwand die Auslastungsplanung eines Restaurants verbunden ist. Gerade für Restaurants mit einer kleineren Anzahl von Tischen, mit einem besonders hochwertigen Speisenangebot, mit langen Reservierungszeiten und fehlender Laufkundschaft sind leere Tische besonders ärgerlich.“

In den Kommentaren der Facebook-Follower sind die Meinungen unterschiedlich. Von freundlich bis ablehnend ist alles dabei. Manche halten dies für Unsinn und orakeln, dass bald 30 Prozent weniger Kunden kommen werden. Andere sehen das Restaurant auf dem guten Weg. “Konsequent und grundsätzlich richtig, weil verständlich. Kenne das Problem zu gut. Das mit der Kreditkarte ist natürlich haarig. Aber was soll man machen? Vielleicht sollte mal jeder kurz nachdenken, bevor reserviert bzw. nicht abgesagt wird.“

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Author
Jerry Heiniken