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Russen-Discounter schließt nach nur 6 Tagen

Das ging schnell. Nach nicht einmal einer Woche nach dem Start muss der neue russische Discounter in Leipzig schon wieder seine Tore schließen. Schnäppchenjäger müssen sich noch eine Weile gedulden, da Lieferengpässe die vorübergehende Schließung hervorriefen.

“Wir haben den Ansturm in den ersten Tagen so nicht erwartet“, sagt eine Firmensprecherin am Montag der MZ (Mitteldeutsche Zeitung). Viele Produkte sind bereits ausverkauft. Zwar sei ausreichend Ware nachgeordert worden, doch für die Lieferanten bedeutet diese neue Situation ein anderes Handeln. Somit bleibe die Filiale in Leipzig am Montag und Dienstag geschlossen.

Discounter Mere mit vielen Produkten aus Osteuropa

Am vergangenen Dienstag gab es bei der Eröffnung einen wahren Kundenansturm, bei dem bereits in den Morgenstunden hunderte Kunden gekommen waren. “Jeden Tag nur Tiefpreise” ist der Slogan, mit dem der Markt wirbt. Eine spärliche Inneneinrichtung mit Lebensmitteln in einfachen Metall-Regalen oder auf Holzpaletten, ebenso Textilien, Haushaltswaren und Drogerie-Artikel, dies sind die Markenzeichen des Discounters. Besonders ins Auge fällt, dass sehr viele lang haltbare Lebensmittel von Herstellern aus Osteuropa stammen. Unter anderem wird Milch von einem Erzeuger aus Tschechien angeboten. Dies scheint auch der Grund für die Lieferverzögerungen zu sein. Doch die Sprecherin weist das zurück: “Die Probleme haben nichts mit ausländischen Lieferanten zu tun.“

Zweifel, dass dieses Konzept aufgeht, zeigte sich unter Lebensmittelfachleuten schon vor der Eröffnung der ersten Filiale. “Allein um die Logistik-Kosten zu schultern, sind mindestens 100 wahrscheinlich aber 200 bis 300 Filialen notwendig.”, sagte Gert Hessert, Handelsexperte der Universität Leipzig, gegenüber der MZ. Bei Mere scheint also die Logistik die Achillesferse zu sein.

Ebenfalls nicht reibungslos verliefen auch die ersten Handelstage. Die Kassensysteme bereiteten Schwierigkeiten, da sie scheinbar nicht ordnungsgemäß programmiert waren. Das System erkannte unter anderem bei manchen Wurstwaren nur den Kilopreis. “Diese Anlaufprobleme haben wir behoben“, so die Firmensprecherin.

Weitere Filialen in Sachsen-Anhalt geplant

Nach eigenen Angaben betreibt der Mutterkonzern Torgservis rund 800 Discounter in Osteuropa. Der Schwerpunkt liegt dabei auf ländlichen Gebieten in Osteuropa. Angekündigte Expansionen in Bulgarien und Polen sind nach Medienberichten bisher noch nicht vorangekommen. Die deutschen Märkte werden von der in Berlin gegründeten Tochtergesellschaft TS-Markt geführt. Schrittweise ist der ERöffnung von etwa 100 Mere Märkten, bevorzugt in den neuen Bundesländern, geplant. Den Angaben der Firma zufolge sollen auch in Sachsen-Anhalt Filialen eröffnen.

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Jerry Heiniken