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Russland beschießt Ukrainische Schiffe: die will Kriegsrecht ausrufen

Eskalation im Schwarzen Meer: Russland hat ukrainische Schiffe beschossen. Die mobilisiert nun ihre Truppen und stimmt über das Kriegsrecht ab.

Am Sonntag-Abend meldeten ukrainische Medien den Zwischenfall zuerst. Inzwischen wurde er von Russland bestätigt: Russland hat demnach ukrainische Schiffe beschossen und geentert. Sechs ukrainische Besatzungsmitglieder sollen bei der gewalttätigen Provokation verletzt worden sein.
Die Ukraine hat das eigene Militär daraufhin in Kampfbereitschaft versetzt und stimmt darüber ab, ob Kriegsrecht eingeführt werden soll.

Strategischer Seeweg
Die Auseinandersetzung spielte sich auf der „Straße von Kertsch“ ab. Die Meeresenge ist die einzige Verbindung zwischen dem Schwarzen Meer und dem nördlich gelegenen Asowschen Meer – dem einzigen Seezugang zu strategisch wichtigen Zielen im schwelenden Russland-Ukraine-Konflikt. Die letzte große Stadt im Osten der Ukraine, die noch von Kiew regiert wird, befindet sich hier. Südlich davon liegt die annektierte Halbinsel Krim. Eine neu erbaute Brücke über der „Straße von Kertsch“ verbindet Russland und die Krim. Russland hatte die Durchfahrt unter der Brücke am Wochenende versperrt. Seit 4.00 Uhr dürften Schiffe die Einfahrt in das Asowsche Meer wieder passieren, berichteten russische Medien und berufen sich auf offizielle Angabe der Krim.

Ukraine fürchtet weitere russische Aggression
Russland erklärte laut „The Independent“, die ukrainischen Schiffe hätten „legitime Befehle“ ignoriert. Daraufhin hätte der russische Grenzschutz reagiert. Der ukrainische Außenminister behauptete gegenüber der BILD-Zeitung: „Wir haben feste Beweise dafür, dass die russische Kriegsmarine von Anfang an den Befehl bekommen hat, unsere Boote zu beschießen. Wichtig ist: in Anbetracht dieser russischen Handlungen schließen wir die Fortsetzung russischer Aggression sowohl in den Gewässern als auch auf dem Boden nicht aus!“

Hacker-Angriff auf die Ukraine?
Die BILD-Zeitung vermutet parallel zu dem bewaffneten Konflikt einen Hackerangriff auf die Ukraine. Ein Reporter der Zeitung habe beobachtet, dass die Website der ukrainischen Marine und des Verteidigungsministeriums nicht mehr erreichbar gewesen wäre.

UN-Sicherheitsrat und Nato reagieren
Der UN-Sicherheitsrat wird heute um 11:00 Uhr Ortszeit (17:00 in Deutschland) in New York tagen, um die Lage zu besprechen. Diplomaten berichten, dass sowohl Russland als auch die Ukraine um die Sondersitzung baten.

Die Nato appellierte an Russland, „in Übereinstimmung mit internationalem Recht einen ungehinderten Zugang zu ukrainischen Häfen im Asowschen Meer sicherzustellen.“ Die Ukraine ist derzeit kein Nato-Mitglied, strebt jedoch eine Mitgliedschaft in dem westlichen Verteidigungsbündnis an.

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Stephan Heiermann