Kategorien: News News-App

Schockwellen in Deutschland: Europäischer Megakonzern bricht zusammen

Unerfüllte Bestellungen, nichtige Garantien, zehntausende Deutsche ohne Job: Eines der größten Firmen-Imperien Europas geht unter. Es handelt sich um die Signa-Gruppe des österreichischen Milliardärs René Benko, deren kompletter Zusammenbruch nun in vollem Gange scheint.

Ende vergangener Woche sorgte die Insolvenzanmeldung der Signa Holding GmbH von René Benko für Schlagzeilen. Verärgerte Anleger erwägen, rechtliche Schritte gegen Benko einzuleiten. Ihr Vorwurf: Insolvenzverschleppung trotz riesiger Verluste, die sich hinter der äußerst komplizierten Finanzwelt von Signa verbargen.

Jetzt zeigen sich die wahren Auswirkungen der Schwierigkeiten des Megakonzerns: Drei weitere Signa-Tochtergesellschaften haben diese Woche Insolvenz angemeldet, alle mit Sitz in Deutschland. Bei den betroffenen Unternehmen handelt es sich um die Signa Financial Services GmbH mit Sitz in Frankfurt/Main, die Signa REM Germany Rent GmbH sowie die SCAx GmbH (beide München). Alle drei haben am Mittwoch beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Insolvenzantrag gestellt.

Doch obwohl Benko für seine riesigen Immobilienkäufe bekannt ist, hat er sich auch in anderen Bereichen betätigt, nämlich in der Medienbranche und im Einzelhandel. Und gerade in letzterem Bereich werden die deutschen Verbraucher vom Zusammenbruch von Signa nicht unberührt bleiben: Die Gruppe hält große Anteile an drei der größten Warenhäuser Deutschlands.

Karstadt Sports, Karstadt Warenhaus und die KaDeWe Group sind alle im Teilbesitz von Signa. Es ist bereits bekannt, dass Karstadt Warenhaus, Eigentümer der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH, in ernsten Schwierigkeiten steckt: Anfang des Jahres wurde angekündigt, dass 52 von 129 Filialen geschlossen werden müssen. Die Nachricht über Signa könnte wohl ein Todesstoß für den angeschlagenen Kaufhaus-Konzern sein.


Von den Unternehmen der KaDeWe Group, an der Signa zu 49% beteiligt ist, musste in den letzten Tagen bereits eines Insolvenz anmelden: Sportscheck sollte an die Frasers Group verkauft werden, zu der auch Sports Direct gehört. Wie Bloomberg berichtet, wurde dieses Geschäft nun ausgesetzt.

Karstadt Sports, Karstadt Warenhaus und die KaDeWe Group beschäftigen zusammen rund 20.000 Mitarbeiter an über 100 Standorten. Darüber hinaus war Signa auch maßgeblich an dem Hochhausprojekt Elbtower in Hamburg beteiligt, das nun komplett zum Stillstand gekommen ist. In Wirtschaftskreisen werden die Auswirkungen von Signas Schwierigkeiten nun mit großer Besorgnis erwartet.

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Social
Author
Kai Degner