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Schwerste Grippewelle seit Jahren: 1400 Menschen tot

Die Grippewelle 2017/2018 forderte über 1000 Tote in Deutschland und wurde damit zur schwersten Grippesaison seit Jahren.

Mit dem Ende der Grippewelle 2018 offenbaren sich die traurigen Zahlen. Deutschland steckte in einer Grippesaison so schwer wie seit Jahren nicht mehr. Nach Angaben der Zeitung Augsburger Allgemeine litten 329.752 Menschen an der Grippe-Erkrankung. 1414 Menschen kostete sie gar das Leben. Und diese Zahlen sind höchstwahrscheinlich niedriger als die Realität. Denn gemessen werden nur die Fälle, die 1. zum Arzt gehen und 2. auf Grippe getestet wurden. Stirbt ein Patient zum Beispiel an einer bakteriellen Lungenentzündung, so fließt die evtl. vorausgegangene Grippeerkrankung nicht mehr in die Statistik mit ein. Die Dunkelziffer an Todesfällen infolge einer Grippe-Erkrankung dürfte deshalb erschreckend hoch liegen.

Dennoch sind die statistischen Werte an sich schon schockierend. Im Vorjahr wurden nur 112.594 Erkrankungen und 660 Todesfälle verzeichnet. Damit hat sich sie Sterberate mehr als verdoppelt und die Zahl der Erkrankungen insgesamt sogar fast verdreifacht!

Grund für die seuchenartige Influenza-Verbreitung könnte ein schwacher Impfstoff gewesen sein. Die Impfung für die Grippe-Saison 2017/2018 soll offenbar nur bedingt Schutz gewährt haben. Im letzten Jahr wurden Patienten in der Regel mit dem Dreifach-Impfstoff versorgt. Dieser soll Experten zufolge nur bedingt geholfen haben, da er weniger Virenstämme abdeckte. Wenn das tatsächlich die Ursache für das Massenauftreten der Grippe war. Dann handelt es sich hierbei und eine Fehlentscheidung, die den Krankenkassen Geld sparte und dafür 600 Menschen das Leben kostete.

Wenigstens für die Zukunft soll sich das wieder bessern. Die Kassen bezahlen gesetzlich Versicherten künftig wieder einen umfangreicheren Impfstoff, berichtet die Zeitungen Augsburger Allgemeine. „Der Gemeinsame Bundesausschuss aus Spitzenvertretern von Ärzten, Kassen und Kliniken beschloss, dass in der Grippesaison 2018/19 ein neuer Vierfach-Impfstoff zu verwenden ist.“ Noch Anfang des Jahres hatte die Deutsche Stiftung Patientenschutz bemängelt, dass der Dreifachwirkstoff noch im Umlauf gewesen war. Der neue Vierfachimpfstoff soll offenbar das Doppelte kosten, könnte aber auch doppelt so vielen Menschen das Leben retten.

Der neue Vierfach-Impfstoff wurde von der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts empfohlen. Expertenmeinungen zufolge schützt er auch gegen Infekte der sogenannten Yamagata-Linie unter den Influenza-B-Erregern. Laut Robert-Koch-Insititut machte eben diese Virenfamilie etwa 75 Prozent der Grippefälle 2017/18 aus. Die meisten Opfer der Erkrankung sind über 60. Daher wird die Grippeimpfung dieser Zielgruppe besonders nahegelegt.

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Author
Sara Breitner