Schwerwiegende Auswirkungen für Deutschland: Chinas Corona-Situation gerät außer Kontrolle
Chinas plötzliche Lockerung seiner Corona-Regeln hat zu einer Explosion von Infektionen geführt. Die Auswirkungen sind verheerend. Vor allem für Deutschland könnte dies katastrophale Konsequenzen haben. Experten sagen voraus, dass Millionen von Menschenleben betroffen sein werden, wenn es China nicht gelingt, seine Corona-Situation unter Kontrolle zu bringen.
In einer abrupten Kehrtwende beendete China vor zwei Wochen plötzlich seine Null-Covid-Politik. In einer offiziellen Erklärung wurde dies damit begründet, dass die neuen Omikron-Varianten weniger krankheitserregend seien als frühere Varianten. Maßnahmen wie Lockdowns, Zwangsquarantäne und Massentests wurden aufgegeben.
Die Folge war ein steiler Anstieg der Infektionen: Berichten zufolge sind die Krankenhäuser in China überlastet, Medikamente sind knapp, und es wird befürchtet, dass die Zahl der Todesfälle die offiziellen Zahlen bei weitem übersteigt.
Wissenschaftler wie Dr. Eric Feigl-Ding sind zutiefst besorgt: Epidemiologische Modelle zeigen, dass in den nächsten 90 Tagen 60 % der chinesischen und 10 % der Weltbevölkerung mit dem Virus infiziert sein könnten. Es wird mit bis zu einer Million Todesfällen gerechnet.
Die Zunahme der Infektionen wird wahrscheinlich auch dazu führen, dass sich neue Mutationen des Coronavirus rasch weiterentwickeln. Diese werden weltweit noch viel mehr Menschen gefährden. Deutschland, wo die Krankenhäuser aufgrund der Zunahme von Winterkrankheiten bereits überlastet sind, könnte besonders stark betroffen sein.
Außerdem ist China einer der weltweit größten Lieferanten von Medikamenten. Das Nachrichtenportal Euractiv berichtet, dass obwohl viele der in Europa verkauften pharmazeutischen Produkte in Indien hergestellt werden, rund 70 % der zugrunde liegenden Wirkstoffe aus China stammen. So liefert das Land beispielsweise zwischen 80 und 90 % des weltweiten Bedarfs an Wirkstoffen für Antibiotika.
Deutschland ist insbesondere auf Generika aus China angewiesen. Diese könnten sehr knapp werden. Beispiele sind Schmerzmittel, Beruhigungsmittel, Antibiotika, Entzündungshemmer und Blutdruckmedikamente. Pro-Generika, der Verband der Generika- und Biosimilar-Firmen in Deutschland, warnt: “Für viele lebenswichtige Wirkstoffe fehlt unserem Gesundheitssystem ein ‘Plan B’ für den Fall, dass ein Hersteller ausfällt. Das ist ein beunruhigender Gedanke”.
Foto: Studio Incendo, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons
