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Sinkende Zahl an positiven Tests auf Corona

Derzeit steigt die Zahl der Tests weiter an, aber die positiven Ergebnisse nehmen langsam ab. Eine etwas beruhigendere Entwicklung vermeldet das RKI derzeit in Bezug auf das Infektionsgeschehen im Land. Aber die Experten mahnen trotzdem ein Umdenken an.

Das Robert-Koch-Institut hat bis zum vergangenen Sonntag weit über elf Millionen Tests auf den Sars-CoV-2-Erreger in Deutschland erfasst. Das Virus wurde in gut 274.000 Fällen nachgewiesen, wie es aus dem täglichen Lagebericht das RKI herauszulesen ist. Die Zahl der wöchentlich durchgeführten Tests stieg demnach stark an, die positiven Resultate gingen aber seit dem Höhepunkt in der 14. Kalenderwoche Anfang April deutlich zurück.

In genau dieser Woche waren insgesamt 36.885 von 408.348 durchgeführten Test positiv ausgefallen. Dies entspricht einem Anteil von 9,03 Prozent. Hingegen waren in der Kalenderwoche 34 (17. bis 23. August) von 987.423 Test lediglich 8.655 positiv, was einem Prozentsatz von nur 0,88 entspricht. Wichtig ist dem Vernehmen des RKI nach, dass auch die Daten von Mehrfachtestungen von Menschen enthalten sein können und dies somit nicht der Zahl der Getesteten entspricht.

In seinem „Epidemiologischen Bulletin“ hatte das RKI bereits in der vergangenen Woche explizit darauf hingewiesen, dass es zu Kapazitätsproblemen und Rückstaus durch die immens gestiegenen Testungen in Deutschland kommen kann. Das hätte zur Folge, dass es zu Verzögerungen bei der Abklärung von Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Erreger kommen kann. Dadurch würden die Gesundheitsämter bei der Einleitung von Schutzmaßnahmen ins Hintertreffen geraten. “In KW 34 gaben 70 Labore einen Rückstau von insgesamt 27.828 abzuarbeitenden Proben an”, schrieb das RKI. “50 Labore nannten Lieferschwierigkeiten für Reagenzien.”

Weiter hieß es vom RKI, dass durch begrenzte Haltbarkeit nur für kurze Zeiträume Verbrauchsmaterialien und Reagenzien in den Laboren vorgehalten würden. Auch die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten bei einigen Produkten ist ein Problem. Somit könnten sich in den nächsten Wochen die freien Kapazitäten in den Laboren aufgrund von weiter steigenden Testungen und Lieferengpässen durch steigende Nachfragen auf der ganzen Welt weiter reduzieren. Das RKI betonte daher, den Einsatz von Tests stärker zu priorisieren.

252 Labore waren bis zum vergangenen Sonntag für RKI-Testlaborabfragen oder einem der anderen übermittelnden Netzwerke registriert. Diese übermitteln in der Regel wöchentlich ihre Daten. Verzerrungen kann es bei den ermittelten Zahlen dadurch geben, da es zu Nachmeldungen von Tests in den vergangenen Wochen gekommen war.

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Author
Jerry Heiniken