Skiurlauber müssen von der Piste in Quarantäne
Viele Länder haben ihre Flugverbindungen wegen einer neuen Variante des Coronavirus nach Großbritannien gestrichen. Zuvor eingereiste britische Skitouristen müssen sich nun in eine rückwirkende Quarantäne in der Schweiz begeben.
Seitdem am Wochenende bekannt wurde, dass im Vereinigten Königreich eine Mutation des Coronavirus grassiert, haben alle Länder Flüge von und nach Großbritannien ausgesetzt. Das bedeutet, dass die einen ihre Reise nicht antreten können, andere, die vor dem Einreiseverbot abgeflogen sind, nun aber auch keinen Grund haben, sich über ihr eigentlich gutes Timing zu freuen.
Denn das genaue Gegenteil ist nun der Fall, sie müssen sich rückwirkend in Quarantäne begeben. Eher ungelegen kommt dies Nachricht für britische Skitouristen im schweizerischen Skiort Verbier.
Mutation des Coronavirus durchkreuzt Pläne von britischen Skitouristen
So fragt denn eine britische Mutter: „Are you joking?“. Sie war von der „Neuen Zürcher Zeitung“ auf die neuen Quarantänepflichten hingewiesen worden. Sie war zuvor mit ihren Söhnen erst am Wochenende eingereist und hatte einen teuren Skipass erworben. „Und was soll ich jetzt tun? Den Skipass zurückgeben und uns in der Ferienwohnung einsperren? Das darf doch nicht sein“, sagt sie.
Andere nehmen die Hiobsbotschaft mit Humor auf. So hatten die in der Schweiz lebenden Briten Nadia und Will Couper Besuch von Verwandten erwartet. Nun müssen sie die eingekauften Köstlichkeiten allerdings allein verspeisen. Gegenüber der Zeitung sagten sie mit einem Lächeln: „Jetzt gibt es acht Kilogramm Truthahn und zehn Flaschen Champagner für uns allein“.
Neue Variante des Coronavirus: Suche nach britischen Touristen läuft auf Hochtouren
Auf Hochtouren läuft derweil in der Schweiz die Suche nach mehreren Tausend Briten, die kürzlich eingereist sind. Mit einer am Montag rückwirkend angeordneten Quarantäne wollen die Behörden eine Ausbreitung der Mutation in der Schweiz weitestgehend verhindern.
Alle Personen, die seit dem 14. Dezember von den britischen Inseln in die Schweiz eingereist sind, müssen jetzt für 10 Tage nach der Ankunft in Quarantäne. Auch Tausende Skiurlauber sind davon betroffen.
Bis zur Einstellung der Flüge am Sonntagabend kamen nach Behördenangaben 92 Flüge aus Großbritannien an. Davon sind allen etwa 3.500 Passagiere über den Genfer Flughafen gekommen. Insgesamt gehen die Behörden davon aus, dass seit dem 14. Dezember etwa 10.000 Gäste eingereist sind.
Die Gesundheitsbehörden der Kantone sind für die Suche nach diesen Gästen verantwortlich, da sie auch die Kontaktverfolgung bei Infektionen übernehmen. Sämtliche Passagierlisten sind vom Bundesamt für Gesundheit von den Fluggesellschaften angefordert worden.
Schweizer Skiort Verbier bei britischen Touristen besonders beliebt
Der Skiort Verbier im Kanton Wallis hat traditionell viele britische Gäste. Erst Anfang Dezember geriet der Ort in die Schlagzeilen, den Videos zeigten, sie Besucher dicht gedrängt vor den Skiliften standen. Anschließend versicherte der Direktor des Tourismusbüros, dass nun strikte Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt worden seien. Derzeit würden alle schon anwesenden Besucher kontaktiert.
