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Spektakulärer Tarifabschluss bringt satte Lohnerhöhung

Mindestens 240 Euro mehr am Ende vom Monat! Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst enden mit einem spektakulären Ergebnis: Die Angestellten der Länder erhalten acht Prozent mehr Lohn.

Verdi-Chef Frank Bsirske lächelt zufrieden in die Pressekameras und erklärt, man habe „das beste Ergebnis für einen Lohnabschluss im Länderbereich seit vielen Jahren“ erzielt. Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder enden mit einer achtprozentigen Lohnerhöhung. Die Gehälter sollen in drei Stufen steigen: Rückwirkend zum 1. Januar 2019 gibt es 3,2 Prozent, jedoch mindestens 100 Euro zusätzlich. Zum 1. Januar 2020 gibt es weitere 3,2 Prozent, mindestens 90 Euro mehr. In der dritten Stufe zum 1. Januar 2021 erhalten die Angestellten der Länder 1,4 Prozent und damit mindestens 50 Euro Lohnerhöhung. In Summe erhalten die geringsten Verdiener der Tarifgruppen demnach mindestens 240 Euro zusätzlich. Pflegekräfte erhielten darüber hinaus ein Plus von 120 Euro monatlich, ergänzt „n-tv“. Auszubildende bekämen zum 1. Januar 2019 und 2020 jeweils 50 Euro mehr.

Berlins Finanz-Senator Matthias Kollatz (SPD), der Verhandlungsführer der Länder, nannte den Abschluss fair. Die Beschäftigten würden so an der guten Wirtschaftsentwicklung der vergangenen Jahre teilhaben können. „Die Forderungen der Gewerkschaften waren hoch. Die Verhandlungen haben ja durchaus eine bestimmte Zeit gebraucht. Die Einigung ist aus Sicht der Länder ein finanzieller Kraftakt. Es geht aber um viel.“, so Kollatz. Die Einigung werde die Länder sieben Milliarden Euro kosten. Dank der langen Laufzeit sei dies jedoch planbar. Verdi-Chef Bsirske erklärte: „Es ist ein guter Tag für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst. Es ist zugleich auch ein guter Tag für die Bürgerinnen und Bürger, die ja angewiesen sind auf gute öffentliche Dienstleistungen in Kliniken, an Schulen, bei der Polizei, bei den Rettungsdiensten.“

Mit dem Ergebnis erhalten rund eine Million Angestellte bei der Polizei, im Rettungsdienst, in Krankenhäusern und in Schulen acht Prozent mehr. Bsirske sprach in diesem Rahmen von einer “spektakulären Attraktivitätsverbesserung” für manche Berufsgruppen, insbesondere in der Krankenpflege. Es sei “ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann”.

Der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbundes, Ulrich Silberbach hofft, dass das Ergebnis helfe, mehr Auszubildende und schließlich Fachkräfte zu gewinnen. „Wir haben uns auf den Weg gemacht, insbesondere für Berufseinsteiger, für Ausbildungskräfte attraktiver zu werden. Weil wir uns in dem Segment mit der freien Wirtschaft um die besten Köpfe auseinandersetzen müssen. Den Wettbewerbsnachteil, den wir vorher hatten, konnten wir aufholen.“, so Silberbach.

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Stephan Heiermann