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Statistisches Bundesamt: Deutschland steuert auf Rezession zu

Schlechte Börsenkurse, hohe Zinsen, niedrige Löhne: Der deutschen Wirtschaft droht eine Rezession, die alle Menschen betreffen wird. Das Statistische Bundesamt warnt vor den Folgen.

Laut aktuellen Daten schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt von Oktober bis Dezember um 0,2 Prozent zum Vorquartal. Grund dafür sind vor allem sinkende Ausgaben der Verbraucher – die Menschen geben kein Geld mehr aus, da sie unter der hohen Inflation leiden. Diese Situation widerspricht den Erwartungen der Wirtschaftsexperten, die eine Stagnation, also einen Stillstand vorausgesagt hatten.

Eine Rezession in Deutschland wird also immer wahrscheinlicher: Europas größte Volkswirtschaft wird laut Prognosen im laufenden ersten Quartal weiter schrumpfen. Zwei negative Quartale in Folge sind ausreichend, um in der Fachsprache die Rezession auszurufen. Erst im Frühling sagen Kenner wieder einen leichten Aufschwung in Deutschland voraus.

“Es ist diesem Land gelungen, eine schlimme Wirtschaftskrise abzuwehren”, so Wirtschaftsminister Robert Habeck bei der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts der Bundesregierung. “Wir gehen jetzt davon aus, dass die Rezession kürzer und milder ist – wenn sie denn stattfindet überhaupt.”

“Hohe Energiepreise, Rekordinflation und ein weltweit merklich abgebremstes Wachstum begleiten unsere Unternehmen durch das Gesamtjahr”, sagte dagegen der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Martin Wansleben. “Hinzu kommen die langfristigen Herausforderungen aus Struktur- und Klimawandel, demografischer Entwicklung und Digitalisierung.”

Wie wirkt sich eine Rezession aus?
Bemerkbar ist eine Rezession beispielsweise dann, dass die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen zurückgeht. Für die Bemessung der Wirtschaftslage eines Landes – der Konjunktur – nutzen Volkswirte das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Es misst den Wert der Dienstleistungen und Waren, die ein Land in einem bestimmten Zeitraum herstellt. Die Folgen einer Rezession sind durchaus schwerwiegend: Rückgang der Nachfrage, überfüllte Lager, Kurzarbeit, Kündigung von Arbeitskräften, ausbleibende Investitionen, Stilllegung von Produktionsanlagen, stagnierende oder sinkende Preise, Löhne und Zinsen sowie fallende Börsenkurse.

Zuletzt 2020 der Fall
Zuletzt war es 2020 angesichts der Corona-Pandemie soweit: Die deutsche Wirtschaft war nach einer zehnjähriger Wachstumsphase von einer starken Rezession getroffen worden. Das preisbereinigte BIP ging um 3,7 Prozent zurück.

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  • Das war doch dem letzten Hinterwäldler schon lange klar. Das musste ja so kommen.
    Ahoi, wir nehmen Fahrt auf!

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Martin Beier