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Steuer-Irrsinn: So werden Rentner in Deutschland zur Kasse gebeten

Rentner zahlen in Deutschland einen hohen Anteil an der Einkommensteuer. Das Bundesfinanzministerium hat nun zugeben müssen, dass Ruheständler mehr als 33 Milliarden Euro an den Fiskus zahlen. Dem gegenüber steht ein Zuschuss des Bundes zu den Rentenleistungen von 30 Prozent des Haushalts. Hier stellt sich die Frage, was dieser linke-Tasche-rechte-Tasche-Irrsinn eigentlich soll?

Der Staat hat in der Vergangenheit von den rund 4,4 Millionen Rentner und Rentner-Ehepaaren jährlich rund 33 Milliarden Euro an Einkommensteuer erhalten. Mit dem Verweis auf eine Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage seitens des FDP-Abgeordneten Frank Schäffler hatte die “Bild”-Zeitung zuerst über diesen Umstand berichtet. Somit tragen laut der Bundesregierung die Senioren mit fast einem Zehntel zu dem gesamten Einkommensteuervolumen bei.

Rentner zahlen fast 10 Prozent in den Einkommenssteuer-Topf!

Im Gegenzug überstützt der Staat diesem Bericht zufolge die Rentenkassen mit immer mehr Geld aus dem Steueraufkommen. Rund 27,5 Prozent oder in absoluten Zahlen 97 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt gehen an die Rentenversicherungen in Deutschland. Lediglich 600.000 sogenannte “Nur-Rentner”, also solche ohne weitere Einkünfte leben unter den gesamten steuerpflichtigen Rentnern. Alle Anderen haben weitere Einkünfte. Dazu gehören unter anderm Mieteinkünfte, die zum Steuereinkommen hinzugerechnet werden und somit steuerpflichtig sind.

Rentenversicherung kostet knapp 30 Prozent des gesamten Bundeshaushalts

Aber warum steigt die Steuerbelastung für die Rentner immer weiter: Grundsätzlich will der Staat größere Anreize für die Altersvorsorge setzen. Seit 2005 werden daher die Renten selbst immer stärker besteuert, die Ausgaben zur Altervorsorge können von den Berufstätigen immer mehr abgesetzt werden. Im Jahr 2025 sollen dann alle Beiträge zur Altersvorsorge zu einhundert Prozent von der Steuer abgezogen werden können, momentan liegt diese Quote noch bei 88 Prozent. Somit verschiebt sich dann die Steuerlast ins Alter.

Altersvorsorge wird unterstützt, Renten dafür immer stärker besteuert

Nach Berechnungen der “Bild” bleiben Rentnern, die in 2019 in Rente gehen ein Freibetrag von 22 Prozent der ersten Rente. Dieser fixe Betrag in Euro wird festgeschrieben und bleibt dann bis zum Lebensende steuerfrei. Die darüber hinausgehenden 78 Prozent werden als Einkommen daklariert und entsprechend besteuert. Dies gilt auch für künftige Rentenerhöhungen.

Knappe 70 Prozent der heute ausgezahlten Rentensumme werden besteuert

Pech hat derjenige, der später in Rente geht. Die Freibeträge sinken immer weiter ab, so zum Beispiel auf 19 Prozent in 2021. Ab 2040 ist dann die gesamte Rente voll steuerpflichtig. Derzeit werden gut 67,4 Prozent der ausgezahlten Rentensummen besteuert.

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Jerry Heiniken