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Strom-Überschlag mit 15.000 Volt tötet Jugendliche

Stromunfall in Norddeutschland: Eine Anwohnerin musste alles mit ansehen: „Es gab einen großen Knall! Und wir haben einen brennenden Menschen gesehen und noch einen, der obendrauf lag, und zwei, die weggelaufen sind,“ berichtet sie der „Bild“-Zeitung.

Am Samstagabend ereignete sich in Itzehoe (Kreis Steinburg, Schleswig-Holstein) ein dramatischer Stromunfall. Dabei wurden zwei Jugendliche getötet. Ein weiterer Teenager kam mit nicht lebensbedrohlichen Verbrennungen davon.

Das ist passiert: Vier Jugendliche im Alter zwischen 16 und 18 Jahren waren nach Angaben der Polizei gegen 22:30 Uhr auf einen Wagon geklettert. Der Kesselwagen war über Nacht im Bahnhof von Itzehoe abgestellt worden. Bei dem waghalsigen Unterfangen kamen die Jugendlichen zu dicht an die Oberleitungen. Es kam zu einem Überschlag und zwei der Jugendlichen wurden bei 15.000 Volt erschlagen.

Die beiden anderen Jugendlichen wurden leicht verletzt. Einer erlitt Verbrennungen an der Hand, der andere erlitt einen Schock. Beide wurden notfallmedizinisch und psychologisch betreut.

Wie konnte das geschehen? Strom aus Hochspannungsleitungen kann durch die Luft auf in der Nähe befindliche Objekte, Menschen oder Tiere überspringen. Wie weit, hängt von der Luftfeuchtigkeit ab. Aus Sicherheitsgründen ist daher zu Oberleitungen, die unter Strom stehen, ein Abstand von mindestens 150 Zentimetern zu wahren.

Ein Großaufgebot an Rettungskräften, unter Beteiligung der Feuerwehr, war im Einsatz, um den Unfallort zu räumen. Feuerwehrkräfte bargen die Leichen der beiden Opfer und übergaben sie einem Bestatter. Um einen weiteren Überschlag auf die Rettungskräfte auszuschließen, wurde der Strom auf der Bahnoberleitung während des Einsatzes abgeschaltet. Außerdem wurde der Löschzug Gefahrgut des Kreises Steinburg alarmiert, weil sich Gefahrengut in dem Wagon befand. Bei einem größer ausfallenden Brand hätte dieser möglicherweise explodieren können.

Baden-Württemberg: Rettungskräfte bei Kontakt mit Stromleitung getötet

Vor vier Wochen ereignete sich ein ebenfalls tödlicher und tragischer Stromunfall in Nürtingen in Baden-Württemberg. Rettungskräfte der Feuerwehr hatten versucht, Personen aus einem brennenden Haus zu bergen. Die Einsatzkräfte nutzten eine Drehleiter, um an die oberen Geschosse des Gebäudes zu gelangen. Doch bei der Rettungsaktion kam die Drehleiter einer Stromleitung zu nahe. Die Leitung schlug Funken und zwei Feuerwehrmänner (37, 55) starben in Folge des Überschlags. Das Wohn- und Geschäftshaus brannte völlig aus und ist seither unbewohnbar. Bei dem Einsatz wurden 18 Personen vor den Flammen gerettet.

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Author
Jerry Heiniken